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Reisen im Winter

Yddin / Norwegen

März 2016


 

Wie fast jedes Jahr gegen Ende des Winters ging es auch dieses Jahr nach Yddin (Norwegen) zum Skilanglauf.

Das war Grits erster Langlaufurlaub und uns plagten Fantasien, wie Grit die übermütige, 11 Monate junge Hündin während der Touren versucht, in die Ski zu beißen oder sich vor uns in die Loipe wirft.
Umso überraschter waren wir, das sich Grit von den Skiern fernhielt, als ob sie schon jahrelang Langlaufbegleithündin wäre.

Auch über die Geschwindigkeit, die Grit in der Loipe entwickelt und über ihre enorme Ausdauer waren wir erstaunt. Dazu kamen die regelmäßigen und sicher recht anstrengenden Abstecher in den Tiefschnee.
Was mir aber so gar nicht gut gefiel, war die mangelhafte Distanzkontrolle: Grit war in vielen Situationen kaum abrufbar. Das Sprühhalsband lässt grüßen, da habe ich ja in den Wochen nach unserem Urlaub ja so richtig was zu tun!

Ihre Vorliebe, den ganzen Kopf in den Tiefschnee zu stecken und dabei tief einzuatmen, um heraus zu finden, was denn da so interessant riecht, haben wir ja schon bei einem winterlichen Spaziergang im Harz kennen gelernt.

Wir hatten sehr viel Spaß daran, die beiden haarigen Mädels während der Touren zu beobachten: mal einträchtig nebeneinander gehend, mal wild raufend – oder während der Abfahrten auch im mehr oder weniger gestreckten Portie-Galopp!

Dank Andreas neuester Errungenschaft kamen wir in diesem Urlaub auch in den Genuss, besondere Urlaubsereignisse auf Video festzuhalten!

Während unserer Anfahrt und am ersten Skitag hatten wir bestes Winterwetter: Sonne und prima Schneeverhältnisse!
Leider waren die Wetterverhältnisse während des Rests der ersten Urlaubswoche dann eher unfreundlich: Wolkig, kalt und mit sehr viel Neuschnee.
Der Loipenwirt hat tatsächlich jeden Tag der ersten Woche frisch gespurt - bis auf Freitags: Da gab es so viel Neuschnee und zur Vorbereitung des insgesamt 64 km langen Baitostolen – Danebu – Langlaufrennens, wurde nachts gespurt. Das Rennen verläuft bei ca. km 20 durch das Hüttendorf, wo die Teilnehmer mit Getränken und Essen versorgt werden .

So haben wir – bis auf Freitags – an jeden Tag der ersten Touren unternommen. Freitags war ich bei sehr schlechten Schneeverhältnissen und bei Schneefall alleine auf der Flußloipe unterwegs.

Samstagvormittag haben wir uns eine Weile das Spektakel an der Versorgungsstation angesehen und dann wollten wir auch los!

Am Montag war es dann so windig, dass selbst ich keine Lust mehr auf eine Tour hatte. Den Versuch, hoch ins Fjell zu kommen, brachen wir schnell ab. Wir zogen in Erwägung, noch die Flußloipe zu gehen, doch als wir an dem entsprechenden Abzweig kamen, war von der Loipe nichts mehr zu sehen. So machten wir einen gemütlichen Hüttentag.

Am nächsten Tag schien dann die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und der Wind war weg! Schade, dass nun auch die Loipen weg waren – der Loipenwirt wollte erst am folgenden Tag wieder spuren.
Gegen Mittag machten wir uns fertig, um mit den breiten Tourenski zu einer eher kurzen Tour loszuziehen. Für die beiden Hunde wären die Bedingungen sicher nicht so optimal gewesen, denn es hatte recht fiel Neuschnee gegeben. Aber die Hunde und auch wir brauchten etwas Bewegung. Außerdem wollten wir die experimentierfreudige Grit nicht unbeaufsichtigt in der Hütte lassen.
 Wir standen schon mit den breiten Skiern unter den Füßen vor der Hütte, als das Loipengerät um das Hüttendorf fuhr! – Prima, wir rüsteten um auf die Loipenski und fuhren dem Gerät hinterher: Erst runter zum Fluss und dann hoch ins Fjell und durch das Gravfjell. Am westlichen Ende des Tals hatte man in diesem Winter erstmals eine geräumige, mit Bänken, Gästebuch, Ofen und Feuerholz ausgestattete Schutzhütte auf Kufen aufgestellt. Wir machten hier Pause und setzten uns auf eine Bank in die warme Sonne.
Irgendwann kündigte ein Geräusch in der Ferne an, dass ggf. das Loipengerät wieder vorbei kommen könnte. Tatsächlich tauchte es ein paar Minuten später bei der Schutzhütte auf. Der Fahrer machte hier eine kurze Pause und tankte nach. Wir unterhielten uns mit ihm und erfuhren, dass er das ausgesprochen schöne Wetter zum Anlass genommen hatte, einen Tag vorher, als geplant zu spuren - was für ein Glück für uns!
Dann machte er sich wieder auf den Weg zurück nach Yddin und wir bekamen eine frisch gespurte, unbenutzte Loipe!

Auch den Rest der zweiten Woche hatten wir schönes Wetter – eine Entschädigung für die schlechten Wetterverhältnisse der ersten Urlaubswoche.

Am Freitag, unserem letzten Skietag unternahmen wir noch einmal eine lange Tour hoch ins Fjell, dann durchs Kjolafjell Richtung Westen und durchs Gravfjell zurück nach Osten – und weil das Wetter so toll und die Schneebedingungen so genial waren noch mal ein Stück nach Nord-Osten und dann parallel zur Straße zurück nach Yddin.

Wir kommen wieder – hoffentlich in spätestens 12 Monaten. Bis dahin bringen wir Grit bei, zuverlässig zu kommen, wenn sie gerufen wird und quälen unsere Rollski!