Reisen im Sommer
Deutschland-Tour
(August/September 2014)
Urlaub mal ganz untypisch für's Rudel!
Letztes Jahr hatten wir auf dem Rückweg durch England die "englischen Familie" besucht, die wir 2011 auf unserer Schottland-Tour kennengelernt hatten. Abends fragte uns Liz, wo es denn in Deutschland überall schön war - sie planten Reisen in den Süden Deutschlands. Wirklich gut bescheid wussten wir, ehrlich gesagt, nicht und so entstand der Gedanke im Sommer 2014 mal ganz anders Urlaub zu machen: Eine Tour durch den Süden Deutschlands - sogar mit einem lose gestrickten Reiseplans.
16. August 2014
Samstagmorgens ging es gegen 9:30 Uhr los gen Süden. Unseren ersten Stopp machten wir auf dem Weg nach Bamberg im Spessart: Ein schöner, langer Spaziergang durch ein recht einsames Stückchen Wald, auf dem Andreas ein paar Pfifferlinge zu einer kleinen Mahlzeit einlud.
Unterwegs überraschte uns ein Regenschauer, der leider nicht lange von den Bäumen auf dem Weg nach unten aufgehalten wurde, und so wurden wir ein bisschen nass.
Ohne Mittagessen (das war ein Fehler) setzten wir unsere Fahrt mit einem Zwischenstopp in Gemünden fort und erreichten über Umwege z.T. durch eine Fußgängerzone (!) den nicht ausgeschilderten und um diese Zeit völlig überfüllten WoMo-Platz von Bamberg. Nach langem hin und her gelang es Andreas entnervt und hungrig die Krabbe (=unser WoMo) halbwegs akzeptable außerhalb des für Wohnmobilen vorgesehenen Parkplatz einzuparken.
Zu guter letzt durchkreuze ein heftiger Schauer die Pläne, in Bamberg ein warmes Abendessen gegen Geld zu tauschen und so gab es "schnelle Spagetti" - einfach aber lecker: Spagetti kochen, abgießen, eine Dose Tomatenstückchen, Sambal-Olek nach belieben, Kräuter (optimal frisches Basilikum, aber das gibt's beim Campen nicht) drunter mischen, warm werden lassen und auf dem Teller nach belieben Pecorino drüber.
Nach dem Essen konnten wir dann doch noch Bamberg einen kleinen, ersten Besuch abstatten und wussten nun auch, warum es auf dem WoMo-Platz so voll war: In Bamberg gab es ein großes Musik-Festival.
Wir verbrachten trotz der verkehrstechnisch zentralen Lage eine ruhige Nacht, in der es ein paar weitere Schauer gab.
17. - 18. August 2014
Der nächste Morgen begann trocken und recht freundlich und ich machte mit
den beiden haarigen Freunden erst mal einen schönen Morgenspaziergang entlang
des Flüsschens Pregnitz, an dem der WoMo lag. Dann gab es Frühstück und
anschließend zogen wir los, die Altstadt von Bamberg zu besichtigen.
Schon am Abend vorher vermissten wir den Dom und das im Fluss liegenden
Rathaus sowie eine ausreichende Beschilderung für Touris. Also beschlossen wir,
einfach solange an dem Fluss entlang zu gehen, der entlang des WoMo-Platzes
floss, bis wir an das Rathaus kommen würde. Das kam uns dann doch irgendwann
etwas spanisch vor: kein Rathaus im Fluss. Also fragten wir einen netten
Ortskundigen mit Hund, der uns erklärte, dass es in Bamberg zwei Flüsse gibt und
wir gerade nicht entlang des Flusses gingen, in dem das Rathaus liegt.
Er beschrieb uns den Weg und so fanden wir tatsächlich das toll gelegene Rathaus mitten im Fluss und die anschließend wirklich schöne Altstadt von Bamberg.
Wir verbrachten einen sehr schönen Vormittag mit Mittagessen im Freien in der Altstadt von Bamberg und machten uns dann auf nach Pottenstein in der Fränkischen Schweiz. Auf der weiteren Fahrt gab ein paar Stopps an Burgen bevor wir Pottenstein erreichten.
Es ist wohl eine Eigenart der Franken an Schildern zu sparen, denn in
Pottenstein fanden wir keinen Hinweis auf einen Campingplatz. Nach einigem Hin-
und Herfahren schmiss ich Googl an, um die Adresse des Campingplatzes zu
ermitteln und bemühte dann Googl-Maps, um uns den rechten Weg zu weisen -
(gelobt sei das Zeitalter des mobilen Internets - NSA hin oder her).
Wir fanden ein schönes Plätzchen direkt am Flüsschen, an dem der Campingplatz
lag und schlugen unser Lager auf.
Da Andreas in dem kleinen Flüsschen ein bisschen fliegenfischen wollten, beschlossen wir, zwei Nächte zu bleiben.
Abends fuhren wir mit den Rädern die Angelstrecke ab und dann nach Pottenstein - ein wirklich hübscher Ort. Bei der Bergrettungswacht stellten wir die Räder ab und gingen einen steilen aber sehr schönen Weg zur Burg hoch. Bergab ging es dann den kurzen steilen, aber nicht annähernd so schönen Weg wieder zurück.
Am nächsten Morgen fing Andreas noch vor dem Frühstück einen Fisch. Ich machte mit Merle am Vormittag einen schönen Spaziergang - Janosch war noch zu groggy von den Aktivitäten des Vortags.
Nach dem Mittagessen gingen wir noch einmal mit den Hunden spazieren, bevor der vom Regenradar vorhergesagte Regen bei uns ankam. Danach klarte es auf und das Wetter wurde wieder freundlich.
An diesem Tag ging leider der Siphon der Küchenspüle kaputt - ja an so einem WoMo hat man immer etwas zu basteln. Über das Internet erfuhren wir, dass der nächste Camping-Ausrüster in Neumarkt war - also auf unserem Weg ins Altmühltal.
19. August 2014
Auch der nächste Morgen - mein Geburtstag - begann freundlich und unser Frühstück wurde von ausgesprochen hübschen Geburtstagskerzen beleuchtet!
Nach dem Frühstück und einer ausgiebigen Dusche machten wir uns auf nach Neumarkt - beim Camping-Ausrüster wurden wir aber aufgeklärt, dass wir das benötigte Ersatzteil nur bei einer Hymer-Werkstatt bekämen - man gab uns auch die Adresse der nächsten Hymer-Vertretung. Wir erstanden aber eine Ersatz-Wasserpumpe und große Nägel zur Fixierung der Markise. Jetzt fehlte der Ersatz-Siphon und ein Hammer, um die Nägel auch in den Boden zu rammen.
Wir kamen in der Mittagspause der familiären Besetzung des kleinen Hymer-Betriebs an. Wir ließen die beiden Werkstatt-Leute in Ruhe essen, dann suchten sie uns das passende Ersatzteil heraus.
Beim Rumkramen und zurück platzieren unserer dicken Hymer-Mappe, die zur
Abwicklung des Garantiefalls erforderlich war, ging auch noch eine Halterung für
den Einlegeboden im Schrank kaputt. Also ging ich zurück zur Werkstatt, um
erneut nach einem passenden Ersatzteil zu fragen. Die Beiden in der Werkstatt
hatten Spaß und machten sich richtig viel Mühe, das passende Ersatzteil im Wert
von 20 Cent ausfindig zu machen. Während der Suche bekam ich noch Tipps,
wo man den gut mit den Hunden spazieren gehen könnte.
Nach erfolgreicher Reparatur ging die Fahrt weiter das Altmühltal entlang. Ein Einkaufsstopp bei einem Kaufland führte zu einer erneuten Belustigung des örtlichen Personals: Ich fragte ein nette Verkäuferin des Kauflands "... haben Sie Hammer?" und nach einem kurzen Zögern bekam ich zur Antwort "Hamma hamma net ...!" worauf wir beide kräftig lachen mussten.
Zur Übernachtung steuerten wir einen WoMo-Platz in Riedenburg an. In der Nachmittagssonne gab es Prosecco am Altmühltal-Ufer und dann ein leckeres Abendessen in einem der örtlichen Restaurants.
20. August
Für den Süden Bayerns gab es eher schlechte Wettervorhersagen, doch unser Morgen begann freundlich. Erst Ende der Woche sollte sich laut Wetterfröschen das Wetter in ganz Bayern wieder bessern - wir liefen uns also Zeit mit der Weiterfahrt in den Süden.
Als nächste Touri-Etappe steuerten wir Weltenburg mit dem schönen Kloster und dem beeindruckenden Donaudurchbruch an.
Als erstes mieteten wir eine Bootstour in einem der kleinen Holzboote. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Boot - deshalb mussten wir statt 12 Euro 15 Euro bezahlen, was uns aber nichts ausmachte. Es war eine sehr schöne Tour und wohl deutlich authentischer (und günstiger), als mit einem der großen, 500 Personen fassenden Schiffen.
Danach gab es Mittagessen im Koster und einen Spaziergang durch die Klosteranlage und die angrenzenden Wiesen.
Weiter ging es nach Regensburg. Nach langer Suche fanden wir einen Parkplatz auf dem Gelände einer Gewerbeschule (den Sommerferien sei Dank!). Nach einem Fußmarsch von 30 Minuten erreichten wir die Altstadt von Regensburg, die zwar einige schöne Örtchen zu bieten hat, die wir aber insgesamt als hecktisch und laut empfanden.
Übernachten wollten wir hier nicht und so machten wir uns - zum Glück - auf nach Donaustauf: ein sehr hübscher, kleiner Ort mit einer beeindruckenden Burgruine. die wir abends noch besuchten, und der Walhalla, unserer nächsten Touri-Etappe in direkter Nachbarschaft.
Hier übernachteten wir auf einem recht ruhigen WoMo-Platz.
21. August 2014
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Fußweg zur 1,4 km entfernten Walhalla - ein imposantes Gebäude mit tollem Blick ins weite Donautal. Auch das Innere der Walhalla ist beeindruckend: Bunter Marmor auf den Fußböden, an den Wänden und Decken und Büsten oder, wenn nicht bekannt ist, die die Leute ausgesehen haben, Namenstafeln von Personen, die für Deutschland verdient gemacht haben.
Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Süden. Wir
entschieden, in Burghausen zu übernachten, wo wir gegen 16:00 Uhr ankamen. Unser
vorhaben, nach einem Hundespaziergang mit den Rädern zur Burg zu fahren,
scheiterte daran, dass Andreas einem Kulturschock erlitt und in Merles
Gesellschaft in der
Nachmittagssonne einschlief!
22. August 2014
Unsere Visite bei der Burg holten wir am nächsten Morgen nach: Eine tolle
Burganlage, an der über die Jahrhunderte immer weiter dran gebaut wurde, bis sie
über einen Kilometer lang war. Einige Gebäude der Burg werden heute von
"normalen" Leuten bewohnt.
Leider gab es an Teilen der Burg Instandsetzungsarbeiten, so dass Gerüste das
Flair ein bisschen beeinträchtigten.
Zurück bei der Krabbe füllten wir den Frischwassertanks, leerten Toiletten- und Abwassertank und machten uns auf Richtung Berchtesgaden: Wanderer, kommst Du nach Berchtesgaden, kehre ein in der Akropolis - da kannst Du mit Blick auf den Watzmann auf der Terrasse lecker und sehr preiswert essen - leider versteckten sich die Gipfel der Berge in den Wolken.
Da wir keine große Lust mehr hatten weiter herum zu fahren, schlugen wir unser Quartier auf einem Campingplatz auf. Kaum angekommen, fing es an zu regnen, doch nach dem Regen konnten wir noch einen sehr steilen aber netten Abendspaziergang machen.
23. August 2014
Am nächsten Morgan gab es nach dem Frühstück eine Dusche und dann fuhren
wir zum Königssee - eine wahre Touri-Anlaufstelle: Ein riesiger Parkplatz von
dem aus man entweder mit einer Bahn auf die Berge oder mit Schiffchen zur Abtei
St. Batholomä und zur Alm Salet fahren konnte.
Wir kauften Tickets für die Fahrt nach Salet und zurück. Wir stiegen auf der Halbinsel, auf der die Abtei liegt aus - vom Wasser aus sieht die Abtei mit der Spiegelung im Wasser wirklich hübsch aus. In den Häuschen rund um die Abtei wurde alles Mögliche zu Essen angeboten - zu, wie uns schien - recht hohen Preisen und ich bereute, dass wir uns keine Schnitten mit genommen hatten. Eine halbe Stunde später bereute ich weiter, nur Regenjacken aber keine Regenhosen und Handtücher für die Hunde mitgenommen zu haben, denn es fing an zu regnen. Wir setzten uns zunächst unter den Dachvorsprung einer Hütte, in der einst zwei Prinzessinnen ihre Freizeit verbracht hatten. Irgend wann sahen wir ein, das der Regen länger anhalten wurde und wir gingen zurück zum Schiffsanleger und nahmen das nächste Schiff nach Salet, hatten aber keine Lust in Salet auszusteigen. So fuhren wir mit einem (zum Glück) beheizten Boot zurück zum Parkplatz, wo es erst einmal ein verspätetes Mittagessen gab.
Schade, dass dieser Ausflug buchstäblich ins Wasser fiel, denn landschaftlich hätte es sich auf jeden Fall gelohnt!
Nach einem verspäteten Mittagessen fuhren wir vom Königssee aus bei zunehmend besseren Wetter die Deutsche Alpenstraße (dieses Stück = B 305) nach Westen und hielten ca. 15 km vor Reit im Winkl an einem Wanderparkplatz an. Hier konnten wir in einem idyllischen Tal, in dessen Mitte ein z.T. zum See aufgestauter Bach floss, einen langen Spaziergang machen und hier verbrachten wir auch die Nacht.
24. August 2014
Gegen 7:00 Uhr
wurde ich vom Geprassel des Regens
geweckt. Normaler Weise bin ich immer gegen 7:30 Uhr aufgestanden doch diesmal
blieb ich in der Hoffnung, der Regen würde nachlassen, bis 8:00 Uhr liegen. Dann
wurden die Hunde unruhig und ich sah ein, dass wir in den Regen raus mussten.
Zum Glück ließ im Laufe des Vormittags der Regen nach. Auf unserer Fahrt weiter nach Westen machten wir einen Stopp bei Prien am Chiemsee um das Schloss Herrenchiemsee zu besichtigen. Fälschlicher Weise ging ich davon aus, dass das Schloss auf einer Halbinsel liegt - nee, es liegt auf einer Insel, zu dem man mit überfüllten Fähren für recht viel Geld fahren konnte. Dazu hatten wir aber keine Lust und beschlossen einen Spaziergang auf der Uferpromenade zu machen - ohne Blick auf den See!
Nach vielleicht zwei Stunden gingen wir zurück zur Krabbe und fuhren weiter. Ein ausgiebiges Mittagessen gab es bei einem Italiener in Frasdorf und bei der weiteren Fahrt verloren wir den Verlauf der Deutschen Alpenstraße.
Wir fanden die Deutsche Alpenstraße wieder, in dem wir im Navigationssystem als Ziel eines der eindeutig benannten Örtchen auf der Strecke angaben und fuhren bei mittlerweile sonnigem Wetter weiter.
Als Übernachtungsplatz wählten wir einen Wanderparkplatz kurz nach Tatzelwurm. Von hier aus kann man einen beeindruckenden Wasserfall besichtigen und verschiedene Wanderungen machen. Wir machten einen ca. zweistündigen Spaziergang und gingen dann zum gemütlichen Teil des Abends über.
25. August 2014
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf die Weiterfahrt
entlang der Deutschen Alpenstraße. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir das
Sudelfeld, wo wir ein Stück hoch zum Wendelstein hoch gingen - die ganze Strecke
ist nichts für unseren Rentner Janosch, aber wir kamen ein beachtliches Stück
hoch. Überall bimmelten die Glocken der frei herumlaufenden Kühe und die eine
oder andere kam neugierig auf uns zu. Es war fast wie bei "Heidi" - nur mit
Kühen, statt Ziegen!
Zurück am WoMo machten wir uns weiter auf die Fahrt nach Westen, doch Andreas gingen die touristisch aufgemachten Örtchen auf die Nerven, so dass wir die Deutsche Alpenstraße zwischen durch verließen. Dafür ging es ein bisschen an der Isar entlang, wo wir einen Stopp machten, und ein Stückchen über die Kiesbänke gingen.
Ein Stückchen weiter fuhren wir eine winzige, vielleicht 11 km lange Mautstraße durch ein Naturschutzgebiet (Jachenau-Einsiedel, Wallgau-Vorderiß) entlang der Isar mit einem tollen Blick auf das Kravendel-Gebirge.
Da wir diesmal kein Glück bei der Suche nach einem schönen Übernachtungsplatz hatten, verbrachten wir die verregnete Nacht zusammen mit zwei italienischen WoMos auf einem kleinen Parkplatz nahe bei Wies.
26. August 2014
Auch der Morgen begann regnerisch: Nach dem Frühstück besuchten wir im Nieselregen die Wallfahrtskirche in Wies und machten uns dann auf zur Besichtigung des Schloss Neu Schwanstein.
Wir hatten ein riesiges Glück mit dem Wetter - nicht dass wir strahlenden Sonnenschein gehabt hätten - aber entgegen den sehr bescheidenen Wettervorhersagen blieb es trocken und recht warm. Auf dem Fußweg hoch zum Schloß brauchten unsere haarigen Freunde nicht an die Leine. Erst Kurz vor dem Schloss wurde es so voll, dass die beiden besser an die Leine genommen wurden.
Tatsächlich kann man sogar einen kleinen Teil des Schloss-Innenhofs betreten, ohne Eintritt zu zahlen. Dann gingen wir noch zur "Maria-Brücke" die über eine tiefe Schlucht mit Wasserfall führt und noch einmal einen schönen Blick auf das Schloß bietet.
Kurz bevor wir wieder zurück am WoMo waren, fing es an zu regnen und auch auf der weiteren Fahrt regnete es immer wieder mal mehr mal weniger stark.
Unseren Übernachtungsplatz fanden wir diesmal auf einem WoMo-Stellplatz bei Oberstaufen.
27. August 2014
Dieser Tag verlief relativ unspektakulär: Auf dem Weg Richtung Bodensee
regnete es häufig und auf der Fahrt auf der B 31 entlang des Bodensees war vom See
wenig zu sehen. Wir steuerten gegen 16:00 Uhr den schon recht vollen WoMo-Stellplatz
in Überlingen an. Kaum angekommen, fing es heftig an zu regnen, so dass wir erst
mal einen Kaffee tranken.
Nach dem der Kaffee getrunken war und der Regen aufgehört hatte, besichtigten wir den recht netten Ort.
Die Wettervorhersage für den nächsten Tag versprach uns Temperaturen um 24°C und SONNE!
28. August 2014
In freudiger Erwartung auf 24°C und Sonne stand ich gegen 7:30 Uhr auf - es war bewölkt und hatte 14°C, aber es war ja noch früh am Tag.
Nach dem Frühstück trotzen wir den Wolken, zogen uns die kurzen Hosen an und gingen ins Städtchen. Wir hatten vor, eine Schifffahrt über den Bodensee zu machen, wenn denn die Sonne scheinen würde. Im Städtchen angekommen (ein kleiner Fußmarsch von vielleicht 15 Minuten) schien die Sonne immer noch nicht und um ehrlich zu sein, war es mir in der kurzen Hose auch etwas kühl. Wir gingen ein bisschen herum, konnten auch in das Münster, dass am Abend vorher schon geschlossen hatte, informierten uns über die Abfahrtzeiten und Preise der kleinen Ausflugboote und konnten uns aber nicht aufraffen, eine Fahrt zu unternehmen, denn die Sonne schien immer noch nicht.
Am frühen Mittag schaffte es die Sonne dann doch, die Wolken wegzubrennen und
es wurde schlagartig sehr warm ... herrlich, nach den letzten Tagen mit eher
schlechtem Wetter. Leider waren jetzt auch das Oberdeck des in Frage kommenden
Ausflugsschiffs so voll, dass wir keine Lust hatten mitzufahren.
Also setzten wir uns an einen winzigen Kiesstand und genossen die Sonne. Merle wurde es tatsächlich so warm, dass sie sich in den Schatten legte - schwimmen war ohnehin nicht angesagt, höchstens das obligatorische Fußbad - von wegen Portugiesischer Wasserhund! Nach einer Weile gesellten sich drei weitere Personen mit Hunden zu uns. Für die Hunde wurden Stöckchen ins Wasser geworfen und es war aus mit der idyllischen Ruhe an dem kleinen Kiesstrand, so dass wir das Weite suchten.
Wir gingen zurück zu den Ausflugsschiffen und entschlossen uns zu einer Abfahrt um 13:15 Uhr mit recht viel Platz auf dem sonnigen Oberdeck! Es war eines sehr schöne Fahrt und anschließend gab es ein leckeres, spätes Mittagessen an der Uferpromenade. Dann gingen wir zur Krabbe und tranken einen Kaffee in der Nachmittagssonne.
Am frühen Abend machten wir uns noch einmal mit den Rädern auf - wir fuhren bis Ludwigshafen, machten am Bodenseeufer eine kurze Pause und dann ging es wieder zurück. Unseren Feierabend- Whisky gab es heute in der Abendsonne vor dem WoMo - hoffentlich haben wir in unserer dritten Urlaubswoche noch ein paar so schöne Tage.
29. August 2014
An diesem Abend hatten wir eine Verabredung bei Harald und Anita, die in Lörrach wohnen, Harald hatte heute Geburtstag.
Bei recht passablem Wetter machten wir uns auf zu unserer ersten Touri-Etappe für den heutigen Tag: Eine Besichtigung der Altstadt von Stein am Rhein. Hie bekam Janosch ein neues, schönes, rotes Schweizer Glöckchen. Da er seit einiger Zeit bei unsern Spaziergängen im Rentner-Tempo hinter uns her trödelt und wir ihn deshalb schlecht beobachten können, bekommt er ein Glöckchen um. Wenn es aufhört zu bimmeln, wissen wir, dass wir mal nach dem Rechten sehen sollten.
Die nächste Station war der Rheinfall - sehr beeindruckend wie die
Wassermassen des noch kleinen Rheins sich mit Getöse 13 Meter herunterstürzen.
Bemerkenswert auch, dass man auf dem Parkplatz keine Parkgebühr bezahlen musste!
Unser Vorhaben am Rhein einen Spaziergang zu machen, brachen wir wegen einsetzenden Regens ab - aber vorher spendete ich noch etwas Blut an die ortsansässigen Mücken.
Bei strömenden Regen fuhren wir weiter Richtung Lörrach. Dort angekommen,
hatte es glücklicherweise aufgehört zu regnen und wir verbrachten einen schönen,
gemütlichen Abend bei Harald und Anita.
30. August 2014
Der Regen war verschwunden - zum Glück. Nach dem Frühstück besuchten wir
unter Anitas ortskundiger Führung eine recht große Burgruine in Lörrach, Wir
trödelten zwischen den alten Mauern herum, lagen in der Sonne auf dem noch etwas
feuchten Rasen und aßen ein spätes Mittagessen im kleinen Restaurant der Burg.
Abends spielten wir endlich mal wieder Doppelkopf. Seit Harald und Anita in den Süden gezogen waren, fehlten uns Doppelkopfpartner - schade! Schade auch, dass für den nächsten Tag heftiger Regen vorhergesagt wurde.
31. August 2014
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren Studienfreunden und fuhren bei einsetzenden Regen Richtung Schwarzwald. Unter anderen fuhren wir über einen mehr als 1000 Meter hohen Pass - bei leider Null Sicht.
In Schönau, der Heimatstadt "unseres" Fußball-Bundestrainers Jogi Löw (das verriet uns ein Plakat, dass quer über die Durchgangsstraße gespannt war) machten wir im strömenden Regen Mittagspause.
Wir beschlossen, den örtlichen Campingplatz anzusteuern. Beim Versuch, die "Krabbe" auf einem unbefestigten Stellplatz direkt am Ufer des Füßchens Wiese aufzustellen, fuhr sich die "Krabbe" im aufgeweichten Untergrund fest und wir bekamen sie nur mit Hilfe zweier freundlicher Dauercamper wieder aus dem Matsch. Dann nahmen wir lieber einen gepflasterten Stellplatz.
01. bis 03. September 2014
So ein komisches Wetter: Ein Tag Sauwetter und dann ein schöner Tag:
Andreas besorgte sich für zwei Tage Angelscheine und fing gleich am ersten Tag
mehrere Fische, von denen er zwei "zu einer kleinen Mahlzeit einlud"!
Ich machte am Vormittag eine schöne Tour mit den Rollski und Nachmittags mit den Hunden einen langen Spaziergang.
Einer der netten Dauercamper versprach, dass das Wetter in dieser Woche schön bleiben würde.
Tatsächlich war das Wetter am Montag relativ schön: Sonnig, ein paar Wolken und KEIN Regen. Andreas verbrachte den Tag mit Fliegenfischen in dem Flüsschen Wiese, ich machte eine Rollski-Tour und ging nach dem Mittagessen mit den kleinen, haarigen Freunden spazieren.
Wir beschlossen, noch eine Nacht in Schönau zu verbringe. Auch Das Vormittagsprogramm bestand wieder aus Fliegenfischen für Andreas und Rollskifahren für mich. Diesmal machten wir uns nach dem Mittagessen auf zu einer kleinen Tour: 2,5 km Strecke und ca. 360 Höhenmeter. Die letzten 500 Meter waren so steil, das unser Rentner Janosch berechtigterweise getragen werden musste. Belohnt wurden wir mit einem tollen Blick.
03. September 2014
Unser nächstes Ziel war Donauechlingen mit der Donauquelle. Bei mäßigen
und recht kühlem Wetter machten wir uns auf dem Weg. Auf dem Feldberg sollte es
einen kleinen Spaziergang geben. Andreas verlangte ausdrücklich nach einem
Spaziergang ohne Expeditionscharakter, also ließ ich ihm die Route aussuchen: Es
ging
einen zunächst recht gut befestigten Weg bergauf, der sich zu Merles Freude
bald in eine Fango-Tour umwandelte. So kehrten wir nach vielleicht 20 Minuten
besser um, den Andreas hatte nur Tevas an. Zurück am WoMo legte ich die
Hunde und Andreas seine Füße trocken.
Dann fuhren wir weiter nach Donauechingen. Den gut organisierten WoMo-Stellplatz fanden wir schnell und machten uns zu Fuß auf zur Donauquelle, die, wie wir es schon befürchtet hatten, ein Touri-Nepp ist: Ein vielleicht im Durchmesser 3 Meter großes Wasserloch mitten in einer Baustelle, denn - das verrieten uns ja schon ein paar Plakate auf dem Weg zur Quelle - "die Quelle zieht um". Außerdem hat diese Donau keinen Abfluss zur Donau ... hä???
Wir folgten dem Naheliegendem: Die Donau entsteht aus zwei kleineren Flüsschen und wir fanden diese unspektakulär gestaltete Stell, indem wir einem der beiden Flüsschen, der Breg, folgten.
Zurück bei der Krabbe machten wir eine kurze Pause und dann noch eine kurze Radtour entlang der Donau.
Abends hatte unser Rentner Janosch dann wohl heftige Ohrenschmerzen. Mit den begrenzten Mitteln im WoMo konnte ich da erst mal wenig ausrichten. Ich gab ihm erst einmal Schmerzmittel und wir suchten die Adressen der örtlichen Tierärzte heraus.
04. September 2014
Am nächsten Vormittag hatten wir einen Termin bei einer netten Tierärztin, die bei Janosch eine leichte Ohrenentzündung feststellte ... Janosch - eben ein ganzer Mann und dann auch noch ein Pudel! Es gab eine gründliche Ohrenspülung und für die nächsten Tage Ohrentropfen.
Dann fuhren wir weiter mit dem Ziel Triberg. Auf dem Weg dorthin gab es in
St. Georgen eine sehr leckere riesen Pizza von 34 cm Durchmesser bei "Bani".
Dagegen hielt der Ort St. Georgen nicht das, was sein Name versprach - wir
fanden das Städtchen eher unschön.
In Triberg angekommen wuselten wir uns mit der Krabbe durch einen wahnwitzigen Baustellenverkehr umrahmt von Kuckucksuhren und anderen Nepp und fanden einen kostenlosen Parkplatz - ja da ist positiv hervorzuheben!
Der Eintritt zu den Triberger Wasserfall betrug 4 € pro Person - das war OK, denn schließlich müssen die Wege ja gepflegt und instand gehalten werden. Am Wasserfall der Gutach angekommen, brach tatsächlich die Wolkendecke auf und es wurde sonnig und warm.
Bemerkenswert ist, das wir an diesem Tag gleich zwei mal an der weltgrößten Kuckucksuhr vorbei fuhren - an völlig unterschiedlichen Stellen ... hä???
Unseren Übernachtungsplatz fanden wir im sehr schönen Städtchen Haslach. Wir machten einen abendlichen Spaziergang durch die nette Altstadt und auf dem Rückweg konnte Merle im Flüsschen Kinzig bei Sonnenuntergang noch ein Fußbad nehmen.
05. September 2014
Auch heute schien das Wetter freundlich und warm zu werden und wir
beschlossen, Straßburg einen Besuch abzustatten. Die Stadt fanden wir
schnell, nicht aber einen Parkplatz mit seriösem Umfeld, wo man länger als 3
Stunden ein WoMo abstellen konnte. Normalerweise ist es Andreas, der schnell
der Mut verlässt: nach vielleicht 1 Stunde Sucherei wollte ich auf eine
Stadtbesichtigung verzichten, Andreas fand dann aber doch noch ein Plätzchen am
Straßenrand - kostenlos und ohne Zeitbegrenzung!
Straßburgs Altstadt ist wirklich einen Besuch wert. In einem Restaurant gab es recht teuren, aber leckeren Flammkuchen und dann setzten wir die Besichtigungstour fort.
Für den nächsten Tag stand der Besuch meiner Geburtsstadt Karlsruhe auf dem Plan. In Karlsruhe gibt es zwei kostenlose WoMo-Stellplätze: Einen an der B 10 in der Nähe der Raffinerie direkt an Rhein und einen an der B 10 in der Nähe des Stadtzentrums. Da ich Sorge hatte, dass der Stellplatz in der Nähe des Stadtzentrums zu laut werden konnte, steuerten wir den Platz am Rhein an. Laut war es hier auch, aber wir hatten den Blick auf den Rhein - trotzdem: Wir hätten auch den Platz in Stadtnähe nehmen können, den wir als Parkplatz am nächsten Morgen anfuhren.
06. September 2014
Der Rundgang durch die eigentlich recht nette Stadt Karlsruhe enttäuschte mich, denn die gesamte Innenstadt und die ganze Etlinger Straße, die direkt auf das Schloß zuführt, war eine riesige Baustelle. Nicht genug damit: Auch Teile des Schlosses waren eingerüstet.
Der Anblick der Liegewiese hinter dem Schloß war der, den ich als Kind bei
schönem Wetter so häufig gesehen hatte Viele Leue liegen entspannt in der Sonne
auf dem Gras, Kinder spielen und ab und an fährt eine kleine Bimmelbahn durch
das Geschehen.
Da es in der Sonne schon für die drei weniger interessierten Rudelmitglieder zu heiß wir, platzierten sie sich auf einer schattigen Parkbank und ich ging im Schloßpark herum, um die Stellen zu finden, die mir aus meiner Kindheit so positiv in Erinnerung geblieben sind. Schnell fand ich den kleinen Spielplatz, auf dem ich mir das erste Mal die Tränen verkniffen hatte, nach dem ich mir das Knie blutig aufgeschlagen hatte.
Dort interviewte ich eine Frau
nach dem rieseigen Spielplatz, auf dem man unter anderen mit Flößen auf einem
Gewässer rumfahren konnte. Sie wusste sofort bescheid und empfahl mir eine Fahrt
mit der Bimmelbahn, den dieser Platz liegt ein Stückchen abseits.
Tatsächlich machte ich die Bimmelbahn-Fahrt. Wir fuhren mitten durch den
Spielplatz - sogar das Karussell, auf dem ich vor über 40 Jahren bis fast zum
Erbrechen im Kreis gefahren war, befand sich noch an Ort und Stelle.
Andere Stellen, an dem ich als Kind mein Unwesen trieb, wie die "Ruine" aus
braun-roten Steinen (Bodenplatten und Säulenstummel von was auch immer), fand
ich leider nicht.
Unterbrochen wurde meine Kindheits- Nostalgietour von Käsespätzle, die wir in
einem kleinen Gartenlokal außerhalb des Schlossparks als Mittagessen bekamen.
Am späten Nachmittag machten wir uns durch den Baustellen-Tumult und vorbei an
der sorgfältig eingepackten Pyramide zurück zur Krabbe. Wir steuerten einen
kleinen WoMo-Stellplatz in Herxheim an. Hier gab es auf der einen Seite eine
Hochzeit und auf der anderen Seite eine Feier der Pfadfinder. Trotz Andreas
bedenken bezüglich der Nachtruhe blieben wir, was sich als Fehler erwies.
Weder Pfadfinder-Party noch die Hochzeitsgesellschaft wollten ein zeitiges Ende
finden. Wenn ich mal eine große Party gebe, hätte ich gerne den Discjockey der
Hochzeitsparty. Kurz vor zwei Uhr nachts beschlossen wir, das Weite zu suchen -
die Hochzeitsparty war im vollen Gang!
07. September 2014
Den Rest der Nacht verbrachten wir in einer ruhigen Wohnstraße.
Am nächsten Tag machten wir uns gegen 11:00 Uhr auf die ca. 360 km lange Fahrt nach Hause.
Ja, das war mal ein etwas anderer Urlaub, als sonst. Wir sind sehr viel Essen gegangen, was sich zum einen positiv bei Wasserverbrauch und Abwasseranfall, zum anderen negativ auf der Waage bemerkbar gemacht hat.
Deutschland hat wirklich schöne Gegenden - zugegebenermaßen kann man im Süden nicht so unkompliziert Angeln, wie am Meer!
Mal sehen, was wir nächstes Jahr im Sommer so machen!?