Urlaub im Sommer
Schottland (Juni 2016)
... oder: "wo zum Teufel kommt denn immer der Sand in meiner Koje her?"
Es musste dieses Jahr mal wieder sein - schließlich waren wir 2013 das letzte Mal in Schottland.
Ein paar Mal haben wir den Termin für den Urlaub hin und her geschoben - dann
stand endlich fest: Wir fahren am Freitagabend (03.06.) und kommen am 26.06. wieder.
Die letzten Tage vor unserer Abreise war es zuhause sehr schwül und es gab immer
wieder heftige Regenschauer - z.T. auch Sturzregen, so dass ich dem Urlaub mit einem
gewissen Unbehagen entgegen sah. In den letzten Jahren wurde unsere Siedlung schon
ein paarmal bei Sturzregen überschwemmt, so dass auch einige Häuser voll Wasser
liefen. Das ist uns bislang erspart geblieben. Für den Notfall in unserer Abwesenheit bauen wir auf die tatkräftige Unterstützung und
der tollen Nachbarschaft. Schließlich haben sie schon einmal die Sandsäcke positioniert und somit unser Haus vor Schaden bewahrt.
03. 06. - 04.06.2016
So fuhren wir Freitagabend gegen 19:15 Uhr los. Andreas hatte unser neues portables Navigationsgerät mit verschiedenen Ziel-Koordinaten gefüttert - u.a. mit der Position eines WoMo-Stellplatzes ein paar km vor Calais, wo wir, sieht man mal großzügig von Grits Bemühungen, Merle zum Spielen aufzufordern, eine ruhige Nacht verbrachten.
Schon auf der Fahrt am Abend hatte es Sprühregen gegeben und dieses Wetter setzte sich am Morgen fort, als wir die letzten km bis nach Calais fuhren. Der Sprühregen machte den Anblick der von hohen Stacheldraht umzäunten Zeltlager der Flüchtlinge noch deprimierender als er ohnehin schon war. Auf den Randstreifen der Autobahnen oder auf den kleinen Rastplätzen haben wir immer wieder Gruppen von jungen Männern gesehen, die wohl eine Gelegenheit suchten, sich in ein Fahrzeug und hiermit nach
Großbritannien zu schmuggeln. Am Rand der Autobahnen patrollierte auch immer wieder Polizei.
Die Briten machen es sich doch sehr einfach - die Probleme der Flüchtlinge und die Probleme mit den Flüchtlingen
überlässt man großzügig den Festland-Europäern!
Wie verzweifelt müssen Menschen sein, um sich in solche Situationen zu begeben ...?
Anders als 2013 wurden diesmal von der Polizei alle Fahrzeuge kontrolliert. Bei jedem PKW wurde der Kofferraum geöffnet, ob sich hier nicht ein Flüchtling versteckt. Natürlich guckte auch ein Polizist bei uns vorbei: Die "Garage" der Krabbe wurde kontrolliert, der Versuch, den Innenraum zu kontrollieren, wurde vielleicht bedingt durch das Protestgeschrei der beiden haarigen Mädels auf der Rückbank abgebrochen.
Die Fährüberfahrt verlief genau so unspektakulär, wie die Rückkehr zur Krabbe, in der unsere Hunde die Überfahrt verbracht hatten. Sie hatten sich zwar gefreut, als wir wieder zurück kamen, aber waren doch insgesamt entspannt - ein gutes Zeichen: Sie fühlen sich im WoMo Zuhause!
Ohne zusätzliche Kontrolle in Dover starteten wir unsere Fahrt gen Norden. Auch um London herum verlief die Fahrt erstaunlich unproblematisch.
Wie alle anderen Reisenden bekamen wir um die Mittagszeit Hunger - aber auf den Rastplätzen keinen Parkplatz. So fuhr Andreas bei einer Gelegenheit einfach mal von der Autobahn ab und wir fanden einen ganz tollen Platz für die Mittagspause, wo ich mit den Hunden ein Stück Wanderweg entlang gehen konnte, während Andreas leckere Bratkartoffeln mit Salat zubereiten konnte. (Koordinaten: 52° 17.293 N / 0° 4.3 W)
Je weiter wir nach Norden kamen, desto freundlicher wurde das Wetter. Bei Scotch Corner verfranzte sich Andreas in einer der zahlreichen Baustellen und ich wurde aus meinem Fahr-Schlaf gerissen: Die kleinen Straßen, die tolle Landschaft und das schöne Wetter ... .
Am späten Nachmittag überquerten wir bei bester Laune und prima Wetter die Grenze nach Schottland und fanden durch Zufall einen kleinen, hübsch gelegenen Campingplatz in Annan.
05.06.2016
Am nächsten Morgen machten wir erst einmal einen schönen Spaziergang entlang des Flüsschens Annan. Die Hunde tollten in einer Park-ähnlichen, sehr gepflegten und weitläufigen Anlage herum, Grit legte eine Schwimmeinlage ein und dann ging es weiter Richtung Oban.
Irgendwo auf der anderen Seite des begehrten Ufers des Loch Lomond fanden wir einen Wanderparkplatz für unser Mittagessen. Nach dem Mittagessen gingen wir den Rundweg entlang, der uns zwischen wilden, blühenden Rhododendron und hübschen, kleinen blauen Glockenblumen entlang führte und immer wieder einen Blick auf den Loch Lomond gewährte.
Bei besten Wetter und Ausflugsverkehr verursachte auf einer der kleinen, überfüllten Straßen eine "Baumaschine"
einen hartnäckigen Stau: Insbesondere ein Reisebus und ein Lkw hatten Probleme
an dem Ding vorbei zu kommen - und das an einem Sonntagmittag!
Auf der weiteren Fahrt Richtung Oban kamen wir durch ein tolles Tal, in dem wir einen Wanderparkplatz mit der Absicht hier zu Übernachten, ansteuerten. Wir nahmen unseren Abenddrink - einen Nardini - auf einer Bank mit Blick auf die Berge, fühlten uns aber zunehmend von Midgies bedroht. In der Abendsonne war es immer noch extrem warm - im WoMo nicht wirklich komfortabel - also machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang. Zurück am WoMo verschlossen wir alle Luken, um den Midgies das Eindringen in das WoMo zu verwehren. Das Resultat waren nahezu unerträgliche Temperaturen und Andreas wollte eigentlich weiter fahren - nur ich fand meinen Fahrzeugschlüssel nicht - der musste erst gefunden werden, was mir denn zum Glück auch irgendwann gelang. Wir fuhren also weiter und fanden kurz vor Oban einen ganz einsamen - offensichtlich midgiefreien Parkplatz (Koordinaten: 56°26.278'N / 5°17.835'W), wo wir hoffentlich auch diese Nacht ruhig verbringen werden.
Übrigens: Wenn ich in diesem Reisebericht von einer ruhigen Nacht schreibe, schließe ich Grits Versuche, Merle in den sehr frühen Morgenstunden zum Spielen aufzufordern, nicht aus. Tatsächlich findet das in jeder Nacht mehrmals statt und endet in lauthalsen Protest von Merle und Geningel von Grit ... und natürlich wurden wir jedes Mal davon wach ... .
06.06.2016
Der nächste Morgen begann mit Frühstück und einen ausgedehnten Spaziergang in dem sehr gut und hübsch angelegten Arealnamens Fearnoch. Wir waren schon etwas verwundert, wie viel Infrastruktur die Schotten für Rundtouren von maximal 5 km geschaffen hatten.
Dann machten wir uns auf nach Oban und erreichten den Fährhafen nach 1386 km von Zuhause aus gemessen ... und, wie der Reaktion des Fährangestellten zu entnehmen war, viel zu früh. Wir wurden in die Warteschleife gelotst und Andreas erledigte die Formalitäten.
Anschließend gingen wir in den Ort, aßen Chips.bzw. Chips und Fish, erstanden eine neue Karte der Äußeren Hebriden (unsere dritte!) sowie zwei Flaschen
Cidre
und gingen zurück zum Fähranleger wo sich inzwischen mehrere Fahrzeuge, darunter
eine Gruppe von "Dreirädern" eingefunden hatten.
Das Wetter war prima - in der Sonne fast ein bisschen zu warm und es wurde die einzige Fährüberfahrt von etwas weniger als fünf Stunden Dauer, die wir komplett auf dem Sonnendeck verbracht haben. Tatsächlich haben wir die Hunde samt unserem Handgepäck in den Schatten unter einer Treppe verfrachtet, den den Hunden war es in der Sonne einfach zu warm.
Bei der Einfahrt in die Bucht von Castlebay sprangen mehrere Delfine um die Fähre herum. Wir liefen um 18:15 Uhr in Castlebay ein und steuerten direkt einen Stellplatz an einem örtlichen Gemeindehaus
áuf Vatersay an, wo man für 5 Pfund übernachten können sollte ... nur leider gab es das Gemeindehaus genau so wie den WoMo-Stellplatz nicht. Dafür gab es in den Dünen viele schöne Stellplätze, an denen sich auch schon das eine oder andere WoMo positioniert hatte. Also gesellten wir uns dazu und zogen gleich los, um den örtlichen Sandstrand unsicher zu machen. Man kann sich vorstellen, wie es unsere haarigen Mädels nach 5 Stunden Fährüberfahrt genossen, über den Strand zu rasen.
Unser Vorhaben, den heutigen Whisky in der warmen Abendsonne zu nehmen, gaben wir wegen Midgie-Alarm auf und blieben den Rest des Abends lieber im WoMo.
07-06.2016
Dieser Morgen begann anders, als die vorangegangenen: Es war wolkig und windig und während des ersten, kurzen Strandspaziergangs für die Hunde vor dem Frühstück
fielen tatsächlich die ersten Regentropfen. Der Regen nahm während des Frühstücks zu, die heller werdende Wolkendecke ließ aber erahnen, dass sich das Wetter wieder bessern würde.
Der morgendliche Regen reichte für ein gemütliches Frühstück, das Geschirrspülen und die Morgentoilette.
An unserem Stellplatz hatten wir den Luxus uns auszusuchen, an welchem Strand wir spazieren gehen möchten: Am dem auf der Ostseite gelegenen Strand oder am Atlantik-Strand, den wir über einen schmalen Dünengürtel erreichen konnten. Da wir sowohl den Abend- als auch den Vorfrühstück-Spaziergang am Oststrand unternommen hatten, war nun der Atlantik-Strand mit der deutlich wilderen Brandung dran!
Zurück am WoMo entsandeten wir so gut es ging die Hunde und machten uns auf zu unserem nächsten Ziel: Im Norden der Insel Barra gibt es einen sehr kleinen Hafen " Eoligarry", wo in den letzen Jahren immer zahlreiche Wohnmobilisten für die eine oder andere Nacht ein Plätzchen fanden. Dieser Platz liegt ein Stückchen nördlich von einem kuriosen Flugplatz. An diesem Flugplatz landen die Flugzeuge nämlich ausschließlich bei Ebbe auf dem trocken gefallenen Sand.
Auf dem Weg dorthin versuchten wir in Castlebay Olivenöl zu kaufen. Der erste Versuch scheiterte mangels Olivenöl, der zweite mangels Parkgelegenheit. Also fuhren wir weiter, am Flugplatz vorbei, wo gerade eine kleine Maschine auf dem Sand und eine Menge Fahrzeuge und Menschen auf der Straße rumstanden.
Am Ziel angekommen, waren wir schon recht erstaunt: Normalerweise ist dieser Platz überfüllt mit Wohmobilisten. Beim letzten Besuch 2012 wiesen uns "Dauercamper" freundlicherweise rückwärts in eine etwas abgelegene Sandspur ein. Diesmal fanden wir lediglich ein paar PKW vor.
Wir
bezogen einen provisorischen Parkplatz, bis einer der PKW wegfuhr, der auf der
von uns bevorzugten Stelle parkte. Wir ließen wir uns häuslich nieder, aßen zu
Mittag
Zwischendurch musste Andreas eine Frau aus der Damentoilette befreien, deren Tür sich ziemlich verklemmt hatte: nur der Einsatz der Axt (nur als Hebel, aber unter angemessener Bewunderung der umstehenden Leute) half weiter!
Am Nachmittag machten wir uns auf zum dritten Strandspaziergang an diesem Tag.
Danach waren die haarigen Mädels tatsächlich etwas müde.
Um unser Weltbild nicht völlig umzuwerfen, gesellte sich gegen 20:15 Uhr doch noch ein weiteres Wohnmobil zu uns. Ich unterhielt mich eine Weile mit dem Wohnmobilisten, der einen jungen, schwarzen, kraushaarigen Retriever hatte und zwei Motorradfahrern, die hier einen Snack zu sich nahmen. Peinlich genug: Merle bettelte den einen Motorradfahrer so lange an, bis er ihr etwas von seinem Brötchen abgab!
Dann floh ich aber ins Wohnmobil, denn der Wind ließ nach und die Midgies kamen aus ihren Löchern!
08.06.2016
Der nächste Morgen begann neblig und es sollte bis zum späten Mittag dauern, bis die Sonne die Nebelfetzen vertrieben hatte. Trotzdem war es so sonnig, dass wir nach dem Frühstück mit kurzen Hosen zum obligatorischen Strandspaziergang aufbrachen.
Zurück am WoMo hingen wir in der Sonne ab, sahen den Austernfischern am Strand zu und ließen es uns gut gehen.
Gegen 14:45 Uhr brachen wir auf zum Fähranleger, um nach Eriskay überzusetzen. Es war eine ruhige Überfahrt bei bestem Wetter.
Während der Überfahrt flogen zwei kleine Flugzeuge über uns Richtung Strand-Flughafen, um dort zu landen,
Einige Tölpel waren zu sehen und kurz bevor wir auf Eriskay ankamen lugte auch ein Seehund aus dem Wasser.
Nachdem wir uns direkt am Fähranleger häuslich eingerichtet hatten, brachen wir auf, um den nächsten Strand unsicher zu machen.
Am Strand angekommen, war ich etwas unruhig, weil Schafe zu sehen waren und ich versuchte, die tollkühnen Mädels so abzulenken, dass sie nicht auf die Schafe sahen.
Auf dem Rückweg vom Strand sahen wir auf einem Hang die wilden Ponys stehen, die auf dieser Insel leben. Wir hatten vor, am nächsten Tag eine Wanderung zu unternehmen - dabei würden wir die Ponys vielleicht aus nächster Nähe erleben ... denn das wußten wir von unserem letzten Besuch: Die Ponys sind gar nicht wild!
Zurück am Fähranleger waren wir die einzigen Wohnmobilisten, die hier übernachten wollten - auch am späteren Abend gesellte sich niemand mehr zu uns. So wie es zu diesem Zeitpunkt aussieht, werden wir auf dem Rückweg Lis und Steve besuchen, die wir auf einer der früheren Schottlandfahrten
hier kennen gelernt haben. Die beiden wohnen bei
York. Da werden wir mal fragen, warum die sonst fast überfüllten WoMo-Übernachtungsplätze wie ausgestorben sind.
Abends stellte Andreas anhand der Leuchttafel am Fähranleger fest, dass dieser Ort offensichtlich Fishnish heißt ... ein schlechtes Ohmen für seinen Plan, hier zu angeln?
09.06.2016
Heute gab es Outdoor -Frühstück, der Morgen war sonnig und mild und am Fähranleger standen die passenden Picknick-Bänke parat. Der Plan für heute sah eine kleine Wanderung vor, mit der Option die wilden Ponys, die wir gestern von weitem gesehen hatten aus nächster Nähe zu betrachten. Vorher gab es aber ein Schwätzchen mit einer Gruppe deutscher Motoradfahrer, die uns ein Mittagessen im "AM Politician" empfahlen. Ich war etwas skeptisch, da ich 10 Pfund für einen Cheeseburger doch für recht teuer hielt.
Wir packten unser Tagesgepäck ein, schnürten die Wanderstiefel und machten uns auf den Weg. Wir haben diese Tour 2010 und 2012 schon einmal gemacht. Beim ersten Versuch hatten wir keine Ponys gesehen. 2012 sind wir den Ponys hautnah begegnet - von wegen "wild", die waren damals richtig aufdringlich. Wir vermuteten, dass sie gewohnt waren, von den Touristen gefüttert zu werden.
Tatsächlich haben wir auch diesmal eine Gruppe von vier Ponys recht schnell gefunden. Auch diesmal kamen wir sehr nah an die Ponys ran, sie waren kein bisschen scheu, aber sie kamen auch nicht mehr zum betteln vorbei.
Dann setzten wir unsere kleine Wanderung fort. Wir wussten, was wir für ein Glück hatten, weil es hier wohl sehr lange nicht mehr geregnet hatte: Wir hatten keine Probleme mit Sumpf und Matsch, wie bei unseren letzten Besuchen hier.
Später auf der Wanderung sahen wir mit dem Fernglas noch eine zweite, größere Gruppe Ponys.
Andreas
wollte wenigstens ein Bier im "AM Politician" trinken - schließlich soll man da nett draußen sitzen können und wir hatten beide Durst. Dort angekommen ergab ein Blick in die Speisekarte, dass es hier mehr gab, als Cheeseburger für 10 Pfund. Andreas bestellte sich Fish
& Chips und ich eine vegetarische Lasagne, die mit einem leckeren Brot mit Kräuter-/Knoblauchbutter und Salat serviert wurden. Das Essen war hervorragend und zusammen mit dem tollen Wetter und der schönen Wanderung war das schon mal ein gelungener Tag!
Während wir aßen kam die nette Bedienung zwei mal mit etlichen Kartons heraus, die sie direkt hinter dem Zaun hinlegte und dann anzündete. Ein sehr robuster Umgang mit Papierabfällen. Auf der anderen Seite stellt sich schon die Frage, wie man die Sammlung von Papier- und Kartonage-Abfällen ökologisch sinnvoll in einer so dünn besiedelten Gegend
organisieren kann.
Wir machten uns auf, über den Dünengürtel und den Strand zurück zum WoMo zu gelangen. An einer
Stelle der Dünen kamen wir an den Überbleibseln des Schrottplatzes vorbei. Zum Glück ist da wohl in den letzten Jahren
nichts mehr hinzu gekommen.
Zurück am WoMo setzten wir uns in die Sonne und schauten auf's Meer und wir beschlossen eine weitere Nacht hier zu bleiben..
Am späteren Abend gab es für uns Zweibeiner für je ein Pfund eine Dusche. Lag es an der Bedienung oder an der Reihenfolge: Meine Dusche war warm, Andreas´ leider kalt!
Noch später am Abend überlegte Andreas, ob er nun das tun sollte, was ein Angler tun muss - auch wenn die Örtlichkeit Fishnish heißt. Er ging hinaus um nach Fischen Ausschau zu halten und fand Seehunde!
Auch an diesem Abend blieben wir die einzigen Camper in Fishnish!
10.06.2016
Dieser Tag startete trüb und sollte es auch bleiben. Am späten Vormittag packten wir unsere sieben Sachen, leerten die Tanks, die zu leeren waren und füllten den Frischwassertank und machten uns auf den Weg ca. 14 km weiter nach South Uist zu einem Picknick-Platz an einen Strand.
Auf dem Weg dorthin gab es einen Einkaufsstopp in einem Mini-Shop um Cidre und Hüttenkäse zu kaufen - was wir bekamen waren Tomaten und gefrorenes Gemüse. Dann gab es auch noch einen Angelstopp nach dem
Causeway (Damm) nach South Uist. Hier gab es zwar keine
Fische aber einen Warnhinweis bzgl. Otter.
Wir erreichten unser Ziel im Nieselregen und beschlossen erst einmal ein Mittagessen zu uns zu nehmen.
Während des Essens reflektierte ich mit Blick auf die Auswahl des winzigen Lebensmittelgeschäfts auf Eriskay, in welcher Luxus-Infrastruktur wir Zuhause eigentlich leben: Im nächstbesten Lebensmittelgeschäft kriegen wir alles, was wir alltäglich brauchen - oder auch nicht. Kleine und große Wünsche zu erfüllen, ist keine Frage des "wie dran kommens". Wenn wir keine Lust haben, ins Einkaufzentrum zu fahren oder meinen, es anders preiswerter zu bekommen, bestellen wir im Internet. Wenn's dann schnell geht, haben wir unsere Ware vielleicht schon am nächsten Tag.
Auf Eriskay
gibt es wohl seit Wochen kein stabiles Mobilfunk- und Internet-Netz. Und es ist
nicht plausibel, wie eine Internet-Bestellung diese kleine Insel in einem Tag erreichen könnte.
Nach dem Mittagessen und im abklingenden Nieselregen machten wir (in kurzen Hosen) bei ca. 17°C einen langen Strandspaziergang. Kurz bevor wir umkehrten sahen wir einen Seehund auf einer Sandbank. Wir stellten uns hin und betrachteten ihn eine Weile. Es hat nicht lange gedauert und es tauchten vier weitere Seehundköpfe im Wasser auf, die uns ganz offensichtlich ansahen und neugierig immer näher kamen.
Wir hatten vorsorglich die Hunde an die Leine genommen, die jetzt tatsächlich auch die Seehunde bemerkten. So standen wir uns eine ganz Weile gegenüber und bestaunten uns gegenseitig!
Irgendwann rissen wir uns - und was besonders schwer war - die Hunde vom Anblick der immer noch neugierig zu uns rüberschauenden Seehunde los. Wir gingen noch ein kleines Stück weiter und drehten dann im wieder stärker werdenden Nieselregen um.
Später konnten wir die haarigen Mädels auch wieder von der Leine lassen, so dass sie noch ein bisschen miteinander toben konnten.
An diesem Abend gesellten sich noch vier weitere Camper zu uns - vom Zelt über ein spartanisch ausgestatteten VW-Bus bis hin zum Wohnmobil.
11.06.2016
Heute hatte uns leider das Wetterglück verlassen: Wir hatten Wetter, wie man sich gewöhnlich Wetter in Schottland vorstellt: Immer wieder Regenschauer und kühler Wind.
Wir wechselten unseren Stellplatz und fuhren ca. 20 km weiter nach Norden, auf eine absolut einsame, kleine Halbinsel namens Ruhba Aird a' Mhule.
Am späteren Nachmittag wagten wir eine kleine Wanderung, die uns eigentlich zu einer Ruine führen sollte. Da wir aber befürchteten, mit den Hunden quer durch eine Kuhherde gehen zu müssen, wandelten wir die Streckenführung ab. Wir hatten die Ruine (gem. des kleinen Wanderführers erbaut 1700 und abgebrannt 1715) schon in Sichtweite, befanden aber die weitere Streckenführung als zu experimentell und beschlossen, über den Strand den Rückweg anzutreten. Leider fing es unterwegs wieder an zu regnen, so dass wir klitsch nass am WoMo ankamen.
Über den Tag gesellte sich der eine oder andere Vogelfreund zu uns auf die Halbinsel - hier wimmelte es nur so von Vögeln, die offensichtlich ihre Gelege verteidigten, wenn man über die Halbinsel ging. Deshalb vermied ich es, mit den Hunden große Strecken über das Gelände zu gehen und behielt sie auch an der Leine.
Ein Fischer hatte sein Boot in der kleinen Bucht der Halbinsel liegen. Irgend wann fuhren zwei Personen mit einem Schlauchboot zu dem Fischerboot und fuhren Manöver. Wir nahmen an, dass das Boot eine Panne hatte, die aber offensichtlich nicht behoben werden konnte.
Die Leute kamen zurück an Land und fuhren dann weg. Der Fischer kam aber am späten Abend noch einmal zurück, um nach seinem Boot zu sehen.
Je später der Abend, desto einsamer wurde es. Während Andres angelte, ging ich mit den Hunden den letzten Pinkelgang und kam überhaupt nicht auf den Gedanken, das WoMo abzuschließen.
Während der letzten Tage haben wir beobachtet, wie Pkw mit laufenden Motor vor einer Bar abgestellt wurden und Leute Fernglas, Geldbeutel und Fotoapparat unbeaufsichtigt auf Picknick-Tischen liegen ließen. Warum
sollte also auf dieser einsamen Halbinsel jemand auftauchen und im WoMo rumkramen?
12.06.2016
Dieser Tag begann deutlich freundlicher als der letzte. Wir beschlossen South Uist zu verlassen und fuhren über die nächste kleine Insel Benbecular nach North Uist. Diese Inseln sind alle über einen Damm miteinander verbunden.
Zwischen durch gab es einen Zwischenstopp bei der Lady of the Isles und einen kleinen Fußmarsch nach Flodaigh - es war gerade Ebbe und der kleine Wanderführer versprach, dass man von hier aus Seehunde sehen konnte.
Der Weg war zwar kurz, aber für Grit wegen der vielen frei herum laufenden Schafe und der Schafköttel sehr aufregend und dem entsprechend anstrengend für mich. Tatsächlich haben wir auch Seehunde gesehen - nur recht weit weg!
Später gab es dann noch einmal einen Stopp an einer alten Ruine namens Teampull
Trionaigh (Trinity Temple). Der ziemlich verwirrenden Schautafel konnte selbst das Sprachtalent Andreas nicht wirklich entnehmen, worum es hier eigentlich ging. Da die Ruine von Schafen umstellt war, wechselten wir uns mit der Besichtigung ab, während die Hunde im Schatten von gelb blühender Iris warteten.
Auf dem Weg zu dieser Ruine trafen wir einen Schotten mit seinem Hund, der uns berichtete, dass der gestrige Regen der erste seit zwei Monaten war. Deshalb verliefen unsere bisherigen Wanderungen auch so matschlos!
Danach steuerten wir den Übernachtungsplatz für heute an: Baleshare - ein unendlich lang
scheinender Strand auf der gleichnamigen Insel westlich von North Uist.
Nach dem Mittagessen gab es dann auch erst mal einen zweistündigen Strandspaziergang, auf dem wir niemanden weit und breit sahen und die Hunde endlich wieder richtig toben konnten: Keine Schafe und die brütenden Vögel waren auch weit genug weg!
Je später der Tag, um so schöner wurde das Wetter und ich verbrachte den Rest des Abends mit Blick auf die fantastische Strandkulisse und dem Getöse der Brandung im Ohr während Andreas mitten drin stand und mit Erfolg angelte - am nächsten Tag gab es für ihn
leckeren Wolfsbarsch!.
13.06.2016
Dieser Tag startete mild und freundlich, auch wenn es nach dem Frühstück noch einmal einen Schauer gab.
Da unser Fäkalientank schon recht voll war, steuerten wir als erstes Lochmaddy an. Der kleine Ort, der sogar über eine Polizeiwache verfügt, beherbergt den Fähranleger, von wo aus es
eine Fähre nach Skye gibt. Wir wussten aus unseren letzten Urlauben auf den äußeren Hebriden, dass man hier prima alle zu leerenden Tanks leeren und den Frischwassertank füllen kann.
Während Andreas draußen bei der Arbeit war, sprach ihn ein junger
deutscher Mann an, der mit Rucksack bewaffnet durch Schottland wanderte und zwischen durch mal ein Stückchen Bus führ. Wir unterhielten uns über schöne Übernachtungsstellen und Wanderstercken, bis sein Bus kam. Dann war auch endlich der Frischwassertank voll - die Wasserstelle gab nicht viel her.
Nach der Ver- und Entsorgung beschlossen wir, eine kleine Wanderung zu machen, die in unserem Wanderführer beschrieben war. Sie sollte an einer begehbarer
Camera Obscura vorbei führen (Hut of Shadows). Die Wanderung startete tatsächlich am Fähranleger, an dem wir uns gerade befanden, führte am örtlichen Hotel und der Polizeiwache vorbei und dann verließen wir den Ort über eine Hängebrücke. Auf der anderen Seite der Brücke ging der Wanderweg leider bestückt mit Schafkötteln weiter. So hatten wir Mühe, die haarigen Mädels davon abzuhalten, sich mit der Hundedelikatesse den Bauch voll zuschlagen.
Die begehbare Kamera war recht bald erreicht. Es ist ein niedriger Steinbau, in dem ein schneckenförmiger Gang in einen winzigen Raum führte. In der Außenwand war ein kleines Loch angebracht und an der gegenüber liegenden Wand konnte man, nach dem sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, tatsächlich die Landschaft draußen (kopfüberstehend)sehen - nicht sehr scharf ... aber immerhin.
Da eine Fortsetzung der Wanderung wegen der Schafköttel sehr stressig gewesen wäre, beschlossen wir umzukehren.
Von der Seite, von der wir jetzt kamen, wies ein kleiner verwaschener Hinweis
darauf hin, dass die Hängebrücke, über die wir jetzt wieder zurück gehen
mussten, nicht wirklich sicher sei! Was für ein Komiker hatte denn für diese
einseitige Beschilderung gesorgt?
Zurück am WoMo gab es erst einmal ein Mittagessen bevor wir nach Barpa Langass fuhren - hier gibt es ein
vorgeschichtliches Steinhügel-Grab, dessen Eingang seit unserem letzten Besuch 2012
eingestürzt war.
Wenn man dann auf die andere Seite des Hügels geht, auf dem das Grab liegt, findet man auch noch einen Stein-Kreis.
Leider haben die haarigen Mädels auf dem Weg dorthin auch noch eines der wegen
der Trockenheit seltenen Moorlöcher gefunden, in dass sie sich warfen - Grit gleich zweimal.
Unseren Besuch bei dem Steinkreis hielten wir kurz, denn wir fühlten uns von den Midgies bedroht und setzten unseren Weg schnell fort Richtung Straße und WoMo.
Zum krönenden Abschluss stand dann auch noch ein Hirsch am Wegesrand und war weder von uns, noch von einem Auto, dass an ihm vorbei fuhr, beeindruckt.
Wir packten die moorigen Hunde ein und steuerten einen Picknick-Platz am Strand bei Hosta an.
Tatsächlich fanden wir diesen hübschen Strand wie bei unserem letzten Besuch vor - nur ohne Kühe!
Außer uns übernachteten noch zwei andere Parteien an diesem Strand: Eine in den Dünen etwas oberhalb des Platzes, an dem wir mit der anderen Partei standen.
Gleich nach unserer Ankunft gingen wir zum Meer, um die Moorreste aus dem Fell der beiden Hunde zu waschen - mit sichtbarem und riechbarem Erfolg.
Dann gingen wir noch ein bisschen
den Strand entlang, nahmen einen Whisky mit Blick auf den Atlantik und
erledigten den Abwasch.
Am späteren Abend wollte Andreas die Gegend aus angeltechnischer Sicht begutachten und kam mit einer heftig blutenden Wunde an der Stirn zurück. Er war auf glitschigem Boden
gestürzt. Das war die zweite Verletzung für uns in diesem Urlaub - die erste zog ich mir bei der Wanderung bei Ruhba Aird a' Mhule zu, als ich mir die linke Hand an einem uralten, rostigen Viehgatter eingequetscht hatte - auch das hat heftig und lange geblutet.
Somit fiel das Angeln für Andreas sicherheitshalber für heute aus und wir verbrachten den Rest des schönen Abends im WoMo mit tollem Blick auf den Atlantik.
14-06.2016
Es fällt tatsächlich schwer sich abends um 21:15 Uhr von der sonnenumfluteten Landschaft der Bucht von Luskentyr
loszureißen, wenn dann noch die passende Musik von Runrig läuft!
Ich fasse den heutigen Tag mal so zusammen:
In der Nacht hat es ein paarmal geregnet und auch nach dem Frühstück gab es einen kräftigen Schauer. Unsere Fähre nach Harris sollte um 13:30 Uhr ablegen und um 13:00 Uhr sollten wir spätestens am Fähranleger sein. Bedingt durch Bummelei beim Frühstück, Einkaufsstopp by the way und einer Stippvisite am Strand (Clachan Sands) kamen wir kurz nach 13:00 Uhr Fähranleger an, wo von Ablegehektik noch nicht viel zu sehen war. Vielmehr genossen die Leute die Sonne. Wir trafen auch den jungen, deutschen Wanderer wieder, der mal wieder auf einen Bus wartete. Er hatte in der Nähe des Fähranlegers in den Dünen übernachtet und bestätigte zwar den nächtlichen Regen, aber der Schauer am Vormittag war hier nicht niedergegangen.
Unsere Fähre legte pünktlich um 13:30 Uhr ab und wir saßen erst draußen auf dem Sonnendeck und später lieber im Inneren der Fähre, weil das Sonnendeck nach einer prinzipiellen Richtungsänderung nicht mehr in der Sonne, dafür aber im Wind lag.
Der Zielhaven und das Örtchen Leverburgh waren trotz Sonnenschein irgendwie schmuddelig.
Da wir doch mittlerweile recht hungrig waren und die Aussicht so toll war, hielten wir kurz nach unsere Ankunft auf Harris unterhalb eines Golfhotels an und machten erst einmal Mittagspause.
Danach fuhren wir weiter Richtung Luskentyre, wo wir den nächsten freien, per Internet zu bezahlenden Stellplatz mit toller Sicht und Zugang zu einem Mini-Strand ansteuerten.
Zu Fuß machten wir uns auf zum langen und breiten Strand von Luskentyre, wo wir einen sehr langen Spaziergang unternahmen.
Zurück am Stellplatz - wir hatten zwischenzeitlich Gesellschaft von einem weiteren Wohnmobilisten bekommen - tranken wir bei zunehmenden Wind einen Sekt in der Abendsonne. Später versuchte Andreas den Stellplatz via Internet zu bezahlen, was aber wegen fehlenden Internets nicht funktionierte. Auch der nette Nachbar konnte mangels Internetverbindung nicht bezahlen.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit Foto- bzw. Reisebericht-Bearbeitung. Mein Ziel war, heute mal vor 00:30 Uhr in meine sandige Koje zu verschwinden!
15.06.2016
Tatsächlich bin ich vor 23:00 Uhr in meine leicht versandete Koje gekrabbelt und sofort eingeschlafen.
Die ganze Nacht über hat es immer wieder z.T. kräftig geregnet und der Wind schlief nicht ein.
Ich stand gegen 9:30 Uhr auf und machte wegen des Windes nur einen kurzen Strandspaziergang mit den Hunden.
Wir frühstückten gemütlich und bummelten dann noch eine ganze Weile unentschlossen herum. Schließlich entschlossen wir, nicht noch einmal den grandiosen Lusketyre-Strand zu besuchen - es war uns einfach zu windig!
Wir machten alles klar zur Abfahrt mit dem Ziel Hushinish.
Auf dem Weg gab es einen Zwischenstopp in Tarbert, denn der Hüttenkäse, der zum festen Frühstücksritual der Hunde gehörte, ging zur Neige.
Bei einem der letzten Einkaufsstopps hatte ich ohne genau hinzusehen, zwei Päckchen Hüttenkäse gegriffen, mich aber schon über den stolzen Preis von 1,29 Pfund für ein Döschen gewundert. Als Andreas dann irgendwann das erste Päckchen des Käses anbrach, wunderte er sich wiederum über die gelben, z.T. großen Stippen in dem Käse: Es war Hüttenkäse mit
Ananas. Auf den folgenden Visiten in den kleinen Lebensmittelgeschäften fanden wir tatsächlich ausschließlich Hüttenkäse mit
Ananas und so war es auch in Tarbert. Deshalb werden die Hunde nun bis auf weiteres
Joghurt zum Frühstück bekommen.
Dann setzten wir die außergewöhnliche Fahrt nach Hushinish fort, die wir diesmal teilweise mit Andreas kleiner Videokamera filmten.
Es ging u.a. an einer winzigen Schule und dem Castle mit dem unsaussprechlichen Namen "Amhunninsuhide" vorbei, wo man wahrscheinlich für ein durchschnittliches Jahresgehalt eine Woche Angelurlaub machen kann.
In Hushinish war es voll ... Andreas parkte die Krabbe nach mehreren Anläufen an den Rand der Miniaturstraße direkt oberhalb des Strands.
Da der Wind kein bisschen nachgelassen hatte und wir hungrig waren, gab es erst mal ein Mittagessen, aber auch danach war es unverändert windig.
Während unseres Mittagessens fuhr ein kleiner Transporter von Scottish Water auf der winzigen Straße zwischen einem kleinen Gebäude und der Ansammlung von
Häusern, die das Örtchen Hushinish bildeten, hin und her ... zum Teil in einem Affenzahn! Erst dachten wir, dass der Fahrer wohl ein kleines bisschen zu viel Whisky getrunken haben könnte. Irgendwann kam Andreas aber auf die Idee, dass
der Scottish Water Mensch in dem kleinen Gebäude irgend etwas für die Wasserversorgung in Ordnung bringen musste, den Erfolg seines Tuns aber nur in den ca.
400 Meter entfernten Gebäuden kontrollieren konnte.
Irgendwann beschlossen wir, dem Wind zu trotzen - Andreas ging angeln und fing einen großen Pollak während ich mit den Hunden erst den Strand entlang, dann quer über die sehr enge Landzunge auf die andere Seite ans Meer und dann noch quer über das von
Kaninchen durchlöcherte Gelände ging.
Der Wind blieb so heftig und manchmal schüttelte sich unser WoMo in den Böen heftig - dafür gab es aber einen absolut tollen Sonnenuntergang!

16.06.2016
Der Wind nahm während der Nacht ab und auch am Morgen war es zwar immer noch recht windig, aber nicht mehr so heftig, dass man
Mühe hatte, die Tür vom Klohäuschen in Hushinish auf zu bekommen. Die Wetterstation versprach uns schon seit gestern Sonne ohne Wolken - wir hatten aber Wolken mit ein bisschen Sonne und so beschlossen wir weiter zu fahren.
Unser nächstes Ziel waren die Standing Stones of Callinish.
Unterwegs - gerade auf Lewis angekommen - gab es einen kleinen Spaziergang in einer sehr aufwendig ins Moor gebauten Steg-Anlage. Den Spaziergang hätte man noch weiter ausdehnen können, aber es trieb uns weiter.
Die Standing Stones bei Callanish besuchten wir jetzt schon das vierte Mal, aber es lohnt sich immer wieder. Was sich verändert hat war, dass man hinter der Anlage mit den Standing Stones nicht mehr wild campen konnte, sondern irgend wen anrufen sollte, wenn man über Nacht da bleiben wollte. Aber wir wollten ja nicht übernachten, sondern nur den Steinen "Hallo" sagen und Mittag essen.
Danach fuhren wir weiter Richtung Norden und steuerten ein Plätzchen bei Ardroil am Uig Beach an, wo wir schon einmal vor ein paar Jahren für ein paar Pfund übernachtet hatten.
Das Plätzchen gab es noch und hatte sich nicht zu seinen Ungunsten weiter entwickelt: Es gab eine anständige sanitäre Ausstattung und man sollte doch bitte zwei Pfund pro (erwachsener) Nase im Haus Nr. 6 an der Straße bezahlen, was wir auch gerne taten.
Während ich brav mit den Hunden an der Straße wartete, ging Andreas über das hauseigene Cattle Grid
und dann die lange Auffahrt hoch zum Haus. Als er zurück kam, berichtete er, es
wäre der gleiche alte Mann gewesen, bei dem er bei unserem letzten Besuch schon einmal bezahlt hätte. Wie schön kann es sein, wenn sich Dinge nicht ändern.
Anschließend gab es noch einen ausgedehnten Strandspaziergang an dem trotz Flut immer noch sehr weitläufigen Strand.
Zum krönenden Abschluss des Tages gab es für die Hunde eine Überdosis gekochten Pollak und für uns Rotwein mit
Erdnüssen.
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17. bis 18.06.2016
Auch an diesem Tag behauptete die Wetterstation hartnäckig, die Sonne würde scheinen. Am Morgen war es auch tatsächlich recht freundlich.
Andreas ließ sich um 3:00 Uhr morgens wecken, um zu angeln. (Eigentlich sollte der Wecker erst um 4:00 Uhr starten, aber das Handy, das die Weckaufgabe übernahm, war nicht auf britische Zeit umgestellt.) Gegen 5:00 Uhr kam er ohne Fisch zurück und wir schliefen noch einmal
für ein paar Stündchen ein.
Nach dem Frühstück nutzten wir die Gelegenheit, und duschten in der einfachen, aber recht gepflegten sanitären Anlage.
Anschließend gab es einen Spaziergang mit den Hunden am Strand. Schon über den Vormittag hatten wir das Gefühl, dass Merle ruhiger war, als sonst. Und tatsächlich humpelte sie auf dem Rückweg mit dem linken Hinterlauf.
Ich gab ihr Novalgin-Tropfen und beschloss, sie in den nächsten Tagen nicht toben zu lassen.
Nach dem Mittagessen ent- und versorgten wir alle entsprechenden Tanks und den Abfall und fuhren ca. 11 km weiter.
Unterwegs kauften wir in einem kleinen Lebensmittelgeschäft u.a. Marmelade, Honig und Toast ein, denn die Frühstücksutensilien gingen zur neige. Schon bei den letzten Einkaufsstopps haben wir festgestellt, dass es die von uns für's Frühstück bevorzugten Aufbackbrötchen nicht zu kaufen gab. So auch in diesem Geschäft - hier gab es nicht einmal mehr den Hüttenkäse mit Ananas. Dafür gab es eine Mammut-Tüte Chips und eine Waschmaschine, in der man seine Wäsche waschen konnte! Hier am Ende der Welt muss man eben die richtigen Prioritäten setzten!
Unser Übernachtungsplatz liegt in der Bucht bei Cliff / Bhaltos.
Gleich nach der Ankunft ging Andreas angeln und ich machte einen kleinen Spaziergang mit den Hunden, wobei Merle aber erst einmal an der Leine blieb!
Der nächste Morgen begann freundlich und über den frühen Vormittag wurde es
immer sonniger, so dass wir beschlossen, noch einen Tag zu bleiben.
Andreas hatte sehr früh morgens geangelt und sieben Makrelen mit gebracht: drei für sich selbst und je zwei für die Hunde.
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Nach dem Frühstück machten wir Zweibeiner zusammen mit Grit eine kleine Fotosafari in das westlich an den Strand angrenzende Areal - sehr schön. Merle musste wegen ihrer Lahmheit lieber das Krankenlager hüten
Den Rest des Tages verbrachten wir am WoMo, wobei Andreas sich einmal für ca. 1 1/2 h auf Angeltour begab.
Wir bauten den Windschutz auf der Fahrerseite der Krabbe auf und im Windschatten wurde es sehr warm.
Nach unserem Mittagessen kochte Andreas die Makrelen für die Hunde während ich mit Merle und Grit auf der anderen Seite im Windschatten in der Sonne rumgammelte. Es hat nicht lange gedauert und Merle schnüffelte in die Luft um dann trotz ihres verletzten Hinterlaufs in
Windeseile auf die andere Seite zum WoMo-Eingang zu hasten um schimpfend und
nörgelnd ihren Anteil an der Makrele einzufordern.
Sie musste sich aber noch eine Weile gedulden, bis der Fisch abgekühlt war, dann gab es für die beiden haarigen Mädels ein vorzeitiges und sehr frühes, üppiges und offensichtlich leckeres Dinner.
Ich unterhielt mich mit am Nachmittag mit den Leuten, die neben uns übernachtet hatten - sie kamen aus London und waren beide schon ein paar mal in Deutschland gewesen, was ihnen wohl sehr gut gefallen hatte. Die Frau sprach sogar ein paar Brocken Deutsch. Sie hatten einen Englischen Bullterrier dabei, vor dem ich erst mal etwas
Muffensausen hatte, aber er war trotz seiner traurigen ersten vier Jahre sehr verträglich. Das
Pärchen hat ihn im Alter von ca. vier Jahren aus sehr misslichen Verhältnissen und in wohl sehr schlechter körperlicher Verfassung
übernommen und zu einem vernünftigen Hund hochgepäppelt.
Während ich mich mit den Londonern unterhielt, kamen die dem örtlichen Graskomitee angehörigen Schotten
vorbei, um den Briefkasten zu leeren, in dem man die fünf Pfund pro Übernachtung
einwerfen sollte. Es wurde in keinerlei Weise überprüft, ob die Anzahl der
Parteien, die jetzt noch anwesend waren, mit dem vorgefundenen
Geld überein stimmten.
Wir erweiterten unser Kaffeekränzchen um die beiden Schotten, wobei ich wirklich Mühe hatte, den harten Akzent der Beiden zu verstehen.
Ein ganzes Stückchen vor dem "offiziellen" Wohnmobil-Platz hatte sich ein winzig kleiner Transporter mit zwei Leuten zum Campen in die Landschaft gestellt. Es war nicht das erste Mal, dass wir Outdoor-Minimalisten beobachten konnten: Ob es die beiden jungen Leute in Hushinish waren, die mit kleinen Rucksäcken bewaffnet auf gut Glück durch die Gegen trampten, oder Leute jeder Altersgruppe in Vans oder Kleintransportern ohne Schlafplätze, geschweige denn Kochgelegenheiten. Ich denke, besondere Beachtung sollte man den Fahrradtouristen schenken, die dem Gegenwind trotzend kilometerlange Anstiege meistern. Manche scheinen ohne Zelt unter freiem Himmel in den Dünen zu übernachten, wie der fröhliche Radfahrer, den wir in Uig getroffen haben. Dagegen reisen wir in unserer Krabbe sehr luxuriös!
Am Abend nahm die Bewölkung zu und die Temperatur sank merklich, so dass wir alle Utensilien einräumten - für den nächsten Tag (Sonntag) war Regen angesagt.
19.06.2016
Der Morgen begann zwar bewölkt, aber trocken und recht mild.
Nach dem Frühstück setzten wir unsere Rundfahrt auf der Halbinsel, auf der Bhaltos liegt, fort - wirklich sehr, sehr schön.
Beim Örtchen Reef/Kneep gibt es sogar einen offiziellen Campingplatz am
Strand - schön gelegen, aber eben nicht "wild"!
Wir absolvierten den Broch einen Besuch ab. Ein Broch ist eine Art Festung mit der Form eines Bienenkorbs. Die recht starken Außenmauern sind innen hol und hier gibt es Gänge, kleine Räume und Treppen. Eine Schautafel erklärt, dass dieser Broch
aus der Zeit um 400 n Chr. stammt und das im Innenraum mehrere Etagen eingezogen
waren, die die Menschen und das Vieh beherbergten.
Je weiter wir nach Norden fuhren, desto reizloser wurde die Landschaft von Lewis,
die Straße zweispurig aber teilweise kaputt/sehr wellig und durch den starken
Wind schwierig zu fahren.
Am Strand von Eoropie machten wir Mittagspause und dann mit den Hunden einen Spaziergang durch das breite, flache Dünengelände zum Strand. Um Merles Hinterlauf zu schonen, ließen wir die Hunde abwechselnd von der Leine, wobei Grit, von der Leine gelassen, gar nicht verstehen konnte, dass es kein
Getobe mit Merle geben sollte.
Insgesamt schien es Merle heute besser zu gehen.
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Auf dem Hinweg durch die Dünen kamen wir an einem kleinen Kaninchen vorbei, dass im Sterben lag. Das ganze Dünengebiet ist übrigens von Kaninchenbauten durchfressen. Überbevölkerung hin oder her - der Anblick hat mir Weichei den Tag verdorben. Als wir später wieder vorbei kamen, war es dann tot.
Aber was ist diese natürliche Situation gegen all das Leid, dass die Menschen in der Welt den Tieren antun - den Schweinen, Rindern und dem Geflügel in unseren deutschen "Mastbetrieben" und "Schlachthäusern", wo der geneigte deutsche Konsument dann im Supermarkt dem
günstigsten kg Fleisch, den günstigsten Eiern und den billigen Milchprodukten hinterher jagt. ... oder schneiden wir doch mal das Thema Angorawolle,
Pelze oder Billigleder an, oder lieber nicht?!
In der unbereinigten Natur Schottlands trifft man immer wieder auf die Überreste von
Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind - was natürlich auch bedeuten
kann: von einem Jäger gerissen!
Nach dem Spaziergang gab es einen Besuch beim Butt of Lewis - dem Leuchtturm
am nördlichsten Ende von Lewis.
Auf der Suche nach dem heutigen Übernachtungsplatz, den wir im Dünengebiet bei Barvas fanden, fing es an zu regnen.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit dem Geräusch von Regen auf dem WoMo-Dach und Blick auf den Atlantik bei Rotwein und Runrig.
Morgen wollen wir nach Stornoway - der größten Stadt der Äußeren Hebriden. Je nachdem, wie sich Merle morgen früh bewegt wird zu dem ausgiebigen Einkauf auch ein Tierarztbesuch dazu kommen.
20.06.2016
Da Merle am Morgen zwar raus, aber nicht aufstehen wollte, war klar, dass wir zum Tierarzt mussten.
Beide Hunde hatten uns verhältnismäßig früh wach gemacht und weil es immer wieder zu Albernheiten seitens Grit und Rumgenörgel seitens Merle kam, war an Weiterschlafen nicht zu denken.
So machten wir nach einem für unseren jetzigen Urlaubsstatus recht frühen Frühstück das WoMo startklar.
In Stornoway-City am Hafen gegenüber dem Castle suchten wir einen
Parkplatz und
Andreas stieg aus um eine Dame, die mit Einkaufstasche und Kaffee-Becher die kleinen Schaufenster entlang schlenderte,
nach einem Tierarzt zu fragen. Ich konnte vom Auto aus gut beobachten, wie die beiden eine kurze Zeit lang miteinander sprachen und die Schottin dann schnurstracks auf's WoMo zu ging und die Wohnraumtür öffnen wollte. Andreas rief mir zu "Die Dame zeigt uns den Weg - sie fährt mit" und ich öffnete die Tür. Sie stieg ein und beide haarigen Mädels begrüßten sie
freundlich - nein, diese nette Frau wurde nicht ausgeschimpft, wie der britische Polizist in Calais, der unser Auto kontrollieren wollte. Sie wollte nicht auf dem
Beifahrersitz Platz nehmen, sondern lotste von der Sitzbank aus Andreas zielsicher durch die kleinen Straßen und Kreisverkehre zum Tierarzt.
Das Angebot, dass Andreas sie dorthin zurück bringen würde, wo sie zugestiegen war, wollte sie erst nicht annehmen
("Ist so schönes Wetter, da kann ich laufen!" - sicher 3km!), blieb dann aber doch sitzen, während ich mit Merle aus dem WoMo stieg. Ja, das sind die Schotten ... !
Dann kam die nächste Hürde; Anmeldung beim Tierarzt in Schottland. Ich gab der netten Mitarbeiterin an der Rezeption meinen
Personalausweis, aus dem sie nach einigen Zwischenfragen Namen, Nachnamen und Adresse abschrieb. Dann kamen einige Fragen zu Merle und auch das bekamen wir irgend wie hin. Schwierig wurde es mit der Telefon-Nummer - zusammen mit der
internationalen Vorwahl +49 für Deutschland war die Telefon-Nummer für das Eingabefeld im Computer eindeutig zu lang. Wie die nette Schottin dieses und das Problem zu unserem Wohnort in Schottland gemeistert hat, weiß ich nicht.
Andreas kam während der Anmeldung zurück und brachte mir meine Lesebrille und das Fläschchen Novalgin. Wir verabredeten, dass er die Einkäufe erledigen und dann später zum Tierarzt zurück kommen sollte.
Dann kam das Warten im Wartezimmer. Es war ein bisschen wie beim "Doktor und das liebe Vieh", nur mit moderner Kulisse und Garderobe. Es kamen Leute - häufig Pärchen - mit Hunden, Katzen und Vögeln, man unterhielt sich und lachte, wenn die Hunde Geräusche machten und man streichelte einfach mal so den einen und den anderen Hund. Besonders bei den Hundehaltern hatte ich aufgrund der Kleidung, die sie trugen, das Gefühl, dass die Männer ihre Arbeit unterbrochen hatten, um mit zum Tierarzt zu gehen.
Dann kamen Merle und ich an die Reihe - ich muss gestehen, dass ich Schwierigkeiten
hatte, meinen Namen zu verstehen. Die Tierärztin erinnerte mich an Meike aus dem Agility-Verein - die Ähnlichkeit war wirklich verblüffend, nur dass die Tierärztin deutlich kleiner als Meike war.
Wie bei uns Zuhause auch wurde Merle erst gewogen und dann kurz untersucht. Dann
kam das Problem mit ihrem linken Hinterlauf an die Reihe. Die Tierärztin zeigte
mir, dass Merle das Hinterbein entweder zur Seite oder nach hinten stellte, um
es zu entlasten. Das Bein wurde gründlich abgetastet und mal dort gedrückt und
hier gezogen. Zum Glück kam dabei heraus, dass es nichts schlimmes ist. (Ich hatte ja schon befürchtet, dass sie sich irgend einen Sehnen- oder
Muskelfaserriss zugezogen hatte.) Mit der Novalgin-Gabe war die Tierärztin gar nicht einverstanden und gab mir ein anders Medikament mit. Natürlich bekam Merle auch ein paar Leckerchen von der
Tierärztin und ich den Hinweis, dass sich Merle noch mindestens drei Tage lang schonen sollte.
In Großbritannien muss der Tierhalter per Unterschrift bestätigen, dass er weiß und damit einverstanden ist, dass der haarige
oder gefiederte Patient ein Medikament bekommt, welches eigentlich für Menschen und nicht für die jeweilige Spezies gemacht wurde. Das und der zwanglose Kontakt im Wartezimmer miteinander war der einzige Unterschied zu einem Tierarztbesuch in Deutschland.
Wir waren gerade aus der Praxis raus und gingen in der Sonne ein Stückchen die Straße entlang, als ich die Krabbe ankommen sah.
Andreas war in der Zwischenzeit einkaufen gewesen - somit hatte ich den Besuch in dem
riesigen Supermarkt verpasst.
Wir tankten Diesel und fuhren zurück zu der kleinen Einkaufsstraße in Stornoway-City, wo wir recht bald einen Parkplatz fanden!
Hier machten wir zusammen mit Grit ein paar Geschäfte unsicher ohne etwas zu kaufen. Merle musste sich ja schonen und hatte, anders als Grit, die ja nun zu ihrem Bedauern nicht mit in den Supermarkt durfte, schon einiges erlebt.
Wir gingen zurück zum WoMo, holten Merle ab und machten einen kurzen und gemächlichen Spaziergang durch den großzügigen Park rund um das Castle von Stornoway.
Auf dem Rückweg erstand Andreas in einer Art Wohnanlage mit Bistro eine Portion Fish & Chips, eine extra Portion Chips und zwei kleine Pizzen
Margaritha für 13 Pfund zum Mitnehmen - selbst für uns eine zu große Portion Essen, aber sehr lecker, wenn man nachsalzen kann.
Da wir endlich mal eine vernünftige Internetverbindung hatten, erledigten wir alles, was zu erledigen war um dann die Suche nach einem hübschen Übernachtungsplatz zu starten. Dies gestaltete sich diesmal etwas schwierig, aber letztendlich fanden wir eine Übernachtungsgelegenheit an einem kleinen Pier mit angrenzenden Sandstrand bei Bayble
Andreas ging angeln und fing zwei Polaks während ich einen kurzen Spaziergang mit den Hunden machte und dann mit der schönen Aussicht auf's Meer den ereignisreichen Tag im Reisebericht dokumentierte.
22.06.2016
Dieser Tag startete regnerisch. An diesem Morgen wollten wir nach Skye übersetzten und hatten bis zum Fähranleger eine Fahrt von ca. 1 h 10 min - um 11:10 Uhr war letzter check in. Während der Fahrt nach Tarbert hatte es stark geregnet und es war extrem
windig. Das machte insbesondere die Fahrt über den Pass zwischen Lewis und Harris besonders abenteuerlich. Auch die Fährfahrt war recht schwabbelig und das machte Andreas zu schaffen. Es hätte nicht viel gefehlt und ihm wäre richtig schlecht geworden.
Gleich nach der Ankunft auf Skye steuerten wir das Fairy Glen an - eine Gegend mit witzigen, häufig nach obenhin spitz zulaufenden Hügeln, in deren Flanken die Schafe ihre typischen Wege rein getreten hatten.
Speziell an einer Stelle, mit einem hohen Felsblock und mit Steinen auf dem Boden gestaltete Schneckenmustern hätte ich gerne noch ein bisschen mehr Zeit verbracht, aber der Touri-Auflauf wurde uns zu doll.
Wir fuhren zurück zum Fähranleger, wo wir an einer Tankstelle sowohl LPG als auch Trinkwasser bekamen und dann auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz weiter Richtung Norden.
Die Single Track-Road, auf der wir unterwegs waren, war stark frequentiert, so dass wir immer wieder anhalten mussten. Anders als wir es in den letzten Wochen gewohnt waren,waren die Fahrer hier häufig alles andere als zuvorkommend und geduldig.
Weil der Verkehr auf der kleinen Straße so nervte, folgte Andreas einer spontanen Eingebung und bog Richtung Meer ab. Tatsächlich fanden wir hier eine recht große, zum Campingplatz umfunktionierte Wiese. Es gab je eine Toilette für Männer und Frauen - sonst nichts, außer einen tollen Blick auf's Meer.
Bei der Nachfrage, ob das WoMo wohl so richtig stehe, kam die Antwort der
Besitzerin: "I hope so, but we have friends with a tractor!°
Andreas machte erst die üppige Fischmahlzeit für die Hunde fertig, die alles wegputzten. Dann gab es für die Hunde ein Verdauungsschläfchen und Andreas machte sich wieder auf zu einer Angeltour.
Nach gut einer Stunde wurden die haarigen Mädels wieder wach und ich ging noch einmal mit ihnen auf Streifzug. Ich folgte der Straße die wir gekommen
warenund bog bei nächster Gelegenheit rechts ab. Es ging vorbei an verstreut liegenden Häusern, die teilweise bewohnt und richtig hübsch aufgemacht waren, teilweise aber auch verlassen bis hin zu total verfallen. Viele der hübsch zurechtgemachten Anwesen waren Ferienhäuser und besonders ins Auge stach ein tolles Crofterhaus, dass für seinen ursprünglichen Zweck sehr groß war.
Zurück am WoMo erledigten Andreas und ich den Spül und ließen es den Rest des Abends gemütlich angehen.
22.06.2016
In der Nacht hatte es immer wieder bei heftigen Wind geregnet. Um so erfreuter waren wir, als morgens die Sonne schien.
Unser heutiges Touristenprogramm sah einen Besuch am Quiraing, am Old Man of Storr und in Portree vor, wo der Verzehr von Fisch und Chips am kleinen Hafen für Andres ein absolutes Pflichtpogramm war!
Nach dem Frühstück gab es erst noch einmal einen heftigen Schauer, bevor wir uns auf die urige Fahrt zum Quiraing machten
(ohne die Hilfe eines Traktors!). Dort angekommen waren wir erst einmal von der Hektik der
Parkplatzsuchenden genervt. Der Flair dieses Ortes mit seinen außergewöhnlichen Felsformationen war völlig kaputt gemacht und so beschlossen wir weiter zu fahren.
Tatsächlich kamen wir vielleicht zwei km nach dem Pass an einer geräumigen Parkmöglichkeit vorbei. Hier stoppten wir und machten uns fertig zu einer kleinen Geländebegehung. Die ersten 100 Meter des Pfades waren gut ausgetreten, danach ging es aber weiter einen recht brauchbaren Pfand entlang. Wie gewannen recht schnell Höhe und hatten einen tollen Blick bei wechselnder Beleuchtung auf die umliegenden Felsformationen.
Dann setzten wir die Fahrt fort, hielten kurz am Parkplatz mit Blick auf den Kilt
Rock, wo der starke Wind das Geländer zum singen brachte und fanden auf der Straße unterhalb des Old Man of Storr einen Parkplatz.
Nach einer kleinen Vesper reihten wir und in den Tourireigen hoch zum Old Man of Storr ein. Bei unserem letzten Besuch 2012 hatte man begonnen, alle nicht heimischen Bäume zu fällen und jetzt sah der erste Teil des Aufstiegs irgendwie trostlos aus.
Grit hatte ein trockenes, knorriges Stück Holz aufgelesen, dass sie mit sich rumschleppte und stolz den uns entgegenkommenden Leuten präsentierte. Mindestens 90% der Leute mussten beim Anblick von Grit lachen. Erst als Grit das erste Schaf entdeckte, verlor sie das Interesse an dem Stöckchen.
Wir erreichten den Old Man of Storr und Andreas ging noch ein weites Stück den Hang hinauf, um Fotos zu machen. Ich blieb mit den Hunden zurück, um Merles linken Hinterlauf nicht über Gebühr zu beanspruchen.
Wie gewohnt brachte Andreas tolle Bilder mit - unter anderem von einem Faxen machenden Fotografen!
Beim Abstieg brachte mich Grit dann zu Fall, als sie ausgerechnet an einer schlickigen Stelle vor uns zwei Hunde entdeckte und einen heftigen Satz nach vorne machte.
Unser nächster Stopp war planmäßig das kleine Hafenstädtchen Portree - hier wurde unsere Lieblingsband Runrig gegründet.
Da wir noch ein bisschen Bargeld haben wollten, gingen wir zu einem zentralen Ort, wo eine Bank ansässig ist. Hier entdeckte Andreas ein
Plakat mit dem Hinweis, dass heute ab 19:00 Uhr hier ein Dudelsack Event stattfinden sollte. Ich hatte erst keine Lust, ließ mich dann aber von Andreas überreden, das doch mal anzusehen.
Vorher gab es aber Fish and Chips im Hafen und einen kurzen Einkauf im örtlichen Lebensmittelgeschäft - wie so häufig ging Andres einkaufen und ich wartete mit den Hunden in der Sonne.
Da wir nun noch mehr als eine Stunde Zeit hatten, gingen wir zurück zur Krabbe, wo Andreas seine bisherige Fotoausbeute bearbeitete und ich den Reisebericht schrieb.
Dann begaben wir uns zum Piper-Event - wir fanden sie beim warmspielen auf. Dann formatierten sie sich und marschierten spielend
zum Marktplatz.
Hier wurde zunächst erklärt, dass hier sowohl die Pipers der Isle of Skye als auch eine Auswahl einer Partnerschule aus
Melbourne spielten. Die Melbourner sollten wohl während ihres Aufenthaltes in der alten Welt an den Piper-Weltmeisterschaften teilnehmen.
Dann marschierten die verschiedenen Gruppen mal getrennt mal zusammen den Platz auf und ab und machten dabei Dudelsack-Musik mit Getrommel.
Wir hatten unseren Spaß in der sehr warmen Abendsonne.
... mach den Ton an ... hier gibt's was für die Lauscher!
Nach dem Event fuhren wir durch die mittlerweile einsame Abendstimmung einmal quer über Skye an den Neist Point - einen auf einer absolut einsamen,
vorgelagerten Halbinsel platzierten Leuchtturm - ringsum Steilküste.
Auf einem
Hochplateau mit Blick auf dem Leuchtturm tummelten sich etliche Fotografen im
Abendlicht und heftigem, kalten Wind - mittendrin Mr.A. McDraeger!
Wir beschlossen die Nacht am Neist Point im Windschatten eines niedrigen Gebäudes, mit uns unbekannter Funktion zu verbringen und hatten eine angenehme Nacht.
23.06.2016
Am nächsten Morgen fielen ab 9:30 Uhr die Touris am Neist Point ein.
Wir erledigten nach dem Frühstück einige organisatorische Aufgaben und machten uns auf mit dem Ziel Talisker-Destille, blieben aber am zweiten Programmpunkt des Tages hängen: den Fairy Pools - ein Bach, der in mehr oder weniger großen Wasserfällen aus den Gebirge ins Tal fließt.
Dem überfüllten Parkplatz und den zahlreichen Autos, die verbotenerweise am Rande der Single Track Road im Gelände standen, war
zu entnehmen, dass die Fairy Pools zum einen sehr sehenswert waren und die Isle of Skye viel Werbung betreibt.
Nach langer Sucherei stellten wir uns, wie alle anderen auch, verbotenerweise an den Straßenrand - der Brite an sich liebt es, Verbote zu missachten!
Dann machten wir uns auf zu einer sehr abwechslungsreichen Wanderung, bei der Andreas schöne Fotos gemacht hat und wir ein bisschen Blut an die örtlichen, blutsaugenden Insekten spendeten.
An der Stelle mit den meisten Pools fand sich u.a. ein junges Pärchen, dass in Badezeug den Gebirgsbach hoch und runter pilgerte und alles badend mitnahm, was badend mitzunehmen war. Keine Ahnung, wie viel Kalorien die beiden an diesem Tag verbrauchten, alleine um ihre
Körpertemperatur zu halten.
Unser nächster Stopp sollte eigentlich unser erster Programmpunkt des Tages sein: Der Besuch der Talisker-Brennerei. Doch weder auf dem eigentlich recht großzügigen Parkplatz der Brennerei noch irgendwo sonst im Ort fanden wir einen Parkplatz.
So verging uns die Lust, die Destille zu besichtigen - aber nun wollten wir wenigstens den eigentlichen Ort Talisker besuchen, den wir über eine kleine, z.T. recht schlechte Single Track Road erreichten und ebenfalls keine Chance auf einen Parkplatz hatten - übrigens wurde das Wetter schlechter, je weiter wir auf dieser Straße fuhren.
Wir fuhren die Single Track Road zurück und machten neben einem Passing Place erst einmal eine sehr verspätete Mittagspause, während der es anfing zu nieseln.
Zwischenzeitig passierte uns eine Herde von Kühen. Es war sehr interessant zu beobachen, dass zwar alle Kühe unser WoMo mit Vorsicht betrachteten, es aber einige Kühe gab, die mutig näher kamen und eine sogar ihre dicke Nase an das Beifahrerfenster drückte.
Andreas nutzte die Regen- und Kuhpause und bereitete für die haarigen Mädels eine Fischmalzeit zu.
Unseren dann folgenden Versuch, den Ort Talisker per Pedes zu erreichen, stoppten wir nach wenigen Meter wegen der in der windstillen aber
feuchten und warmen Luft aufsteigenden Midgies. So gingen wir rasch zurück, die haarigen Mädels bekamen ein vorzeitiges
Abendessen und wir erledigten unseren Spül.
In der Zwischenzeit gab unser Außentermometer bei über +55°C den Geist auf - weiß der Teufel, was da passiert ist?!
Dann fuhren wir mit einem Zwischenstopp an der Sligachan Bridge Richtung Armadale, wo am nächsten Morgen unsere Fähre zurück zum Mainland ablegen sollte.
Unseren Übernachtungsplatz fanden wir im Örtchen Camuscross, wo wir 2005 schon einmal übernachtet hatten.
In Anbetracht der Windstille verbrachten wir den milden Abend lieber Reisebericht und
Videos bearbeitend im WoMo bei Whisky und Rotwein - gegen 23:30 Uhr
erreichte uns dann dass schlechte Wetter aus Westen kommend auch hier.
24.06.2016
Da wir am Morgen zeitig am Fähranleger sein mussten, hatten wir den Wecker gestellt - ich war aber schon viel früher wach und döste noch ein bisschen rum. Dann zog ich mich an und machte mit den kleinen Mädels den Morgenspaziergang, während Andreas das Frühstück vorbereitete.
Wir fuhren zum Fähranleger, wo wir eigentlich in der Warteschlange frühstücken wollten, doch die Spuren waren bei unserer Ankunft noch gesperrt. Sie wurden erst während unseres Frühstücks geöffnet, was uns aber egal war - Andreas hatte gebucht, so dass wir in jedem Fall mitkamen.
Da die Überfahrt wettertechnisch nicht viel hergab, blieben wir im WoMo, was auf den kurzen Überfahrten erlaubt ist.
Nach unser Ankunft in Mallaig fuhren wir mit dem Fernziel Selby (bei York) los, wo wir Lis und Steve mit ihren Söhnen Joseph und Isaac besuchen wollten.
Die Fahrt verlief absolut problemlos, so dass wir dachten, wir kämen viel zu früh an.
Jedoch kündigte schon kurz vor der Abfahrt von der Autobahn auf die A 66 Richtung Scotsh Corner ein Hinweisschild 30 Minuten Verspätung an. Aus den 30 Minuten wurden leider 75, in der sich die Blechlawine teilweise überhaupt nicht bewegte.
Wir kündigten unsere verspätete Ankunft via SMS an und tatsächlich wartete Steve im kleinen Innenhof ihres Anwesens auf uns.
Nach der Begrüßung machten wir einen kurzen Spaziergang mit den Hunden. Da Lis und Steve Katzen haben und weder ihre Katzen mit den Hunden, noch unsere Hunde mit den Katzen
klar kommen, mussten die haarigen Mädels leider im WoMo bleiben.
Steves Eltern waren auch zu Besuch - sehr nette, unaufdringliche Leute.
Wir verbrachten einen sehr schönen Abend mit der Familie und unterhielten uns über Reisen, bekloppte Mountainbikefahrer, die Videos von ihren waghalsigen Fahrten in der atemberaubend schönen, wilden Landschaft von Skye ins Internet stellten. Kaum zu glauben, dass wir gesten erst noch an den Orten waren, die wir in diesem Video sahen.
Auch der für alle von uns überraschende Ausgang der Volksabstimmung zum Austritt der Briten aus der EU war ein Thema.
Wir - insbesondere ich - bekamen auch ein bisschen Nachhilfe in Englisch, obwohl immer - höfflich, wie die Briten sind - betont wurde, dass mein Englisch doch besser als ihr Deutsch sei. So klärte uns u.a. Joseph sehr anschaulich über den Unterschied zwischen "letters" und "characters" auf.
Je später der Abend, desto kleiner wurde die Runde: erst verschwanden Steves Eltern völlig unauffällig und etwas später erst Isaac und dann Joseph.
Lis und ich tranken noch einen Kaffee und dann gingen auch wir ins Bett. Am nächsten Tag hatte Steve einen Lauf (er ist Langstreckenläufer) und Lis war Organisatorin eines Sommerfestes der Gemeinde.
25.06.2016
Steve brach zu seinem Run-Event gerade auf, als ich mit den Hunden zum Hundespaziergang losging. Wie immer, bereitete Andreas in der Zwischenzeit unser Frühstück vor.
Dann gingen wir mit unserem Teil der Frühstücksutensilien rein ins Haus und verbrachten mit dem verbliebenen Teil der Familie noch ein bisschen Zeit.
Das Gespräch drehte sich u.a. um Katzen, das Flüchtlingsthema in Deutschland und um die Orte, die von den Briten im zweiten Weltkrieg kaputt
bombardiert wurden. Das letzte Thema wurde mit offensichtlichem Bedauern mehrmals von Steve's Mutter angesprochen. Wir gingen lieber nicht auf diesen Teil der deutschen Geschichte ein, für den sich eher Deutsche schämen sollten.
Dann machten wir uns auf zur vorletzten Etappe unseres Urlaubs. Mit einem Stopp in Stamford - der Heimat von Steves Eltern - fuhren wir gen Süden.
In Stamford parkten wir auf dem Parkplatz eines riesigen Supermarkts.
Dann machten wir einen Rundgang durch den hübschen Stadtkern, wo wir mehrmals von wildfremden Menschen in ein Gespräch über unsere Hunde verwickelt wurden.
Zurück am Supermarktplatz machten wir uns auch ein Mittagessen... ist es schön, als Camper zu bestimmen, wann und, in vielen Fällen wo, man was tun möchte.
Dann setzten wir unsere Fahrt in den Süden fort. Andreas hatte in der Reisevorbereitung einen Stellplatz bei Canterbury ausfindig gemacht, den wir ansteuerten.
Es war ein Park & Ride Parkplatz. Wir stellten uns auf einen für die Camper vorgesehenen Parkplatz, wo schon andere Wohnmobilisten eine Bleibe gefunden hatten.
Mit dem Parkticket hätten wir eigentlich einen der Busse in die Innenstadt nehmen können, aber wir hatten keine Lust.
So machten wir uns bei Whisky und Rotwein einen gemütlichen Abend und arbeiteten
am Reisebericht und den Urlaubsfotos.
26.06.2016
Am nächsten Tag ging es zeitig los nach Dover - bis 8:25 Uhr mussten wir eingechekt haben, was wir auch locker schafften.
Frühstück gab es in der Warteschlange,
Die Übrfahrt verlief ruhig. Das Ablegen erlebten wir auf dem Aussendeck und gingen später rein, weil der Wind doch recht kühl war.
Die Vierländerfahrt bis nach Hause verleif ebenso ruhig und zügig wie die Fährfahrt. Es hatte immer wieder zum Teil heftig geregnet, weshalb wir auch keine Pause für die Hunde einlegten. Deshalb brachen wir auch unmittelbar nach unserer Ankunft zuhause zu einem Hundespaziergang auf. Wir waren gerade aus unserer Siedlung raus, als wir Beate und Jürgen mit Finn trafen - haben sich die haarigen Mädels gefreut, ihre Freunde zu treffen!
Außerdem drang jetzt auch der Lärm vom Schrebergarten zu uns - die Schrebergärtner hatten Sommerfest - klar, die haben immer Sommerfest, wenn das Wetter schlecht ist. Und wie es der Zufall will spielte gerade ein Dudelsackspieler mit passender Trommel-Begleitung: Das war doch die passende Begrüßung, wenn man gerade aus einem tollen Schottland-Urlaub zurück kommt.
Der Hundespaziergang fiel recht kurz aus, da uns schnell ein Platzregen durchnässte. So kehrten wir um, legten die Hunde und uns trockn und räumten das WoMo aus
Resümee
So ein toller Urlaub! Schon auf der halben Strecke kam es uns vor, als ob wir schon mindestens dreimal so lange unterwegs gewesen wären.
Meist schon am Tag drauf waren wir erstaunt darüber, dass das was wir uns auf Fotos ansahen oder im Reisebericht dokumentierten tatsächlich erst gestern gewesen ist!?
Die Äußeren Hebriden sind so geblieben, wie wir sie in den Jahren zuvor kennen gelernt hatten, Skye eigentlich auch - aber diese hübsche Insel hat nicht die Infrastruktur, die sie für die anwachsende Touristen-Menge eigentlich bräuchte.
Das war echt ein toller Urlaub!