Wallbaumrudel

Gotland 2018

Reif für die Insel

September 2018

Die erste Hälfte des Jahres 2018 war ereignis- und arbeitsreich:

Tatsächlich eine Menge Arbeit, die mir aber sehr viel Spaß macht und die ich für sinnvoll halte – trotzdem war ich – und sicher auch Andreas – nun reif für die Insel!

30.08.2018 – 31.08.2018

Am Abend des 30. Augusts ging es gegen 19:00 Uhr los – vorher hatte ich zusammen mit den anderen Mitgliedern der Bürgerinitiative WernerFeld noch einen Termin mit dem FDP-Fraktionsvorsitzenden im Regionalverband Ruhr, der sich unser Feld und eine weitere andwirtschaftliche Nutzfläche vor Ort angesehen hat.

Wir hatten eine reibungsloste Fahrt. Gegen 23:00 Uhr erreichten wir unseren angepeilten Übernachtungsplatz in Oldenburg in Schleswig Holstein (in der Nachbarschaft vom Wallmuseum). Am nächsten Morgen ging es weiter mit der Fähre von Puttgarden nach Rödby, weiter über die Öresundbrücke und dann nach Oskarshamn. Auf der Fahrt durch Schweden hatte es viel Regen gegeben. Trotz des schlechten Wetters und einer ausgedehnten Mittagspause bei XXXXXXXtoefta kamen wir bereits gegen 17:30 Uhr in Oskarshamn an. Unsere Fähre sollte um 20:30 Uhr ablegen wir hatten also noch genug Zeit, mit den Hunden durch den Nieselregen einen Spaziergang im Hafenviertel von Oskarshamn zu unternehmen.

Die Fähre fuhr mit ca. 10 Minuten Verspätung los, erreichte aber überpünktlich den Hafen von Visby und Dank Andreas guter Reisevorbereitung fanden wir zügig unseren ersten Übernachtungsplatz "Högklint", ein Naturschutzgebiet mit Steilklippe ein Stückchen südlich von Visby.

01.09.2018

Der Wetterbericht hatte für diesen Tag Regen voraus gesagt … prima Regenwetter: Es war sonnig und angenehm warm.

Von dem Parkplatz aus, auf dem wir übernachtet hatten, hatten wir einen tollen Blick über die Bucht auf Visby.

Nach dem Frühstück gab es einen schönen Spaziergang: Wir folgten einem Rundweg durch das kleine Naturreservat.

Dann ging es weiter der Küste entlang nach Süden. Wir fanden einen schönen Übernachtungsplatz an einer kleinen Marina namens Djupvikshamn mit Blick auf die beiden Inseln Söra und Lilla Karlsö – beides Naturschutzgebiete.

Nach dem Mittagessen machten wir einen langen Spaziergang den Strand entlang Richtung Norden. Dabei stellten wir fest, dass es stellenweise sehr unangenehm roch – der flachen Ostsee sind die extremen Sommertemperaturen nicht sehr gut bekommen.

Andreas brach seinen abendlichen Angelversuch wegen Wind und mangels Erfolgsaussichten ab und wir ließen den Abend bei Wein bzw. Bier und Irmhilds Salzmandeln ausklingen.

02.09.2018

Am nächsten Vormittag brachen wir unser Lager ab und fuhren ein Stückchen entlang des Ekstrakustens Naturreservat Richtung Süden. Während der letzte Übernachtungsplatz visasvis der Naturschutzinsel Lilla Karlsö lag, fanden wir heute ein lauschiges Plätzchen am Strand gegenüber der Insel Stora Karlsö.

Mittags gesellte sich eines der freilaufenden, braunen Schafe zu uns auf die großzügige, zum Meer hin offene Lichtung, auf der wir uns häuslich niedergelassen hatten. Merle und Grit kommentierten die Gesellschaft des Schafes mit tobenden Gebell, was das Schaf so garnicht beeindruckte. Zu allem Überfluss kam auch noch ein zweites Schaf dazu. Erst als ich in die Hände klatschend auf die beiden Schafe zuging, zogen sie sich gemächlich zurück.

Am Abend versank die Sonne knapp über der Insel Stora Karlsö und färbte den Himmel noch lange in tolle Rottöne. Der Wind nahm ab und in der Nacht war es ganz still.

03.09.2018 –

04.09.2018

Nach einem gemütlichen Outdoor-Frühstück mit Blick auf erfolglose Fliegenfischer fuhren wir weiter Richtung Süden. Auf der Westseite der Südspitze Gotlands fanden wir kein Plätzchen, an dem wir den Tag und die kommende Nacht verbringen wollten. Wir stoppten an einem Sandstein-Steinbruch direkt am Meer und besichtigten die alten Einrichtungen des Steinbruchs. Dann wechselten wir von der West- auf die Ostseite. Hier gab es zwei Badestellen an einem schmalen Sandstrand. Aber an beiden Stellen konnte man vom Parkplatz aus das Meer nicht sehen. Das disqualifizierte die Stellen als Übernachtungsplatz und wir fuhren noch ein Stückchen weiter. Bei den Rauks bei Hammershagehäller fanden wir einen tollen Standplatz mit Blick auf das Meer und die Rauks.

Andreas verbrachte den Nachmitttag und den Abend mit Angeln und ich machte nach einem Nachmittagsschläfchen in der Sonne einen Spaziergang mit den Hunden zu den Rauks bei Holmhäller.

Am Abend schrieb ich an diesem Reisebericht und hatte eine Karte ausgebreitet, um die Lokalitäten korrekt aufzuschreiben. Beim Versuch, die Karte wieder zusammen zu falten, ereilte mich die Erkenntnis, dass Karten vom gleichen Berufszweig zusammen gefaltet werden, wie die Beipackzettel von Medikamenten.

Am nächsten Morgen beschlossen wir, noch einen Tag an diesem tollen Platz zu bleiben. Irgendwann über den Tag fiel uns auf, dass es im Kühlschrank nicht mehr richtig kalt war. Der Kühlschrank hatte schon einmal einige Wochen vor dem Urlaub nicht richtig herunter gekühlt, was sich dann aber wieder gegeben hat. Wir schoben dieses Intermezzo auf die extreme Hitze und ließen das ganze auf sich beruhen - das war wohl ein Fehler.

Den Tag über bummelten wir so vor uns hin, gingen noch mal zu den weiter südlich gelegenen Rauks und am Abend fing Andreas vier Flundern.

05.09.2018

Heute war dann aber doch ein Standortwechsel angesagt. Wir packten unsere Sachen und fuhren ein paar Kilometer weiter nach Norden. Wieder fanden wir einen tollen Stellplatz - dieamal am Badeplatz von Osterviken.
Über einen schmalen, sandigen Fahrsteifen konnte man auf eine Wiese mit Blick auf die Ostsee fahren und wir überlegten, ob wir es wagen konnten, mit der Krabbe dort hin zu fahren. Inspiriert von den Agility-Turnieren der letzten Wochen machte Andreas eine Parcoursbegehung und beschloss, dass wir den Tag und die nächste Nacht mit Blick auf die Ostsee verbringen würden.

Mittlerweile bestätigte sich leider der Verdacht, dass der Kühlschrank nicht mehr kühlte. Zum Glück hatten wir eine elektrische Kühlbox dabei und Andreas sortierte den Inhalt von Kühlschrank und Kühlbox um. Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab zu allem Überdruss die externe Steuerung der Kühlbox ihren Geist auf. Da der Schieberegler der Kühlbox nicht wirklich zuverlässig funktionierte und wir nicht wollten, dass unser Kühlgut entweder mangels Kühlung oder durch Frostschaden verdarb, beschlossen wir, die Kühlbox nun immer über einige Stunden kühlen zu lassen und dann auszuschalten.

Dann kam die Geschichte mit dem malerischen Leuchtturm, der visasvis zu unserem Stellplatzs auf einer Landzunge lag. Ursprünglich wollten wir dort übernachten, da die Landzunge aber Naturschutzgebiet ist, ist das Übernachten dort aber verboten. Wir zogen also zu Fuß zum Leuchtturm los. Auf der Landzunge trafen wir auf eine Herde nichteingezäunter Kühe und ein junger Bulle machte sich offensichtlich einen Spaß da draus, z.T. sehr nah auf uns zu oder an uns vorbei zulaufen und inspirierte einen Teil der Herde, seinem Beispiel zu folgen. Ich hatte Sorge, dass die Situation aus dem Ruder laufen könnte. Wir beschlossen, die offensichtliche Rute der Herde zu verlassen und gaben das Vorhaben auf, den Leuchtturm zu besuchen. In einem sehr großen Bogen umrundeten wir die Kuhherde und gingen zurück zur Straße.

Den Rest des Abends verbrachten die Mädels des Rudels gemütlich im Wohnmobil, während Andreas am Strand vergeblich versuchte, sein Angelglück vom Vorabend zu wiederholen.

06.09.2018

Wie jeden Morgen begann auch dieser freundlich und wieder gab es ein Outdoor-Frühstück.

Nach dem Frühstück gingen wir mit den Hunden zu dem schnuckeligen Strand und die beiden ließen die Sau raus. Wie zu befürchten war, versuchten sie Meerwasser zu trinken und sich im vertrockneten Seetang oder Aas zu wälzen – sprich: sie benahmen sich, wie immer.

Dann setzten wir unsere Fahrt nach Norden fort. Unterwegs gab es einen Einkaufsstopp, um Buzzelkäse (Hüttenkäse für die haarigen Mädels zum routinemäßigen Frühstücksabschluss), Aufbackbrötchen und Möhren (auch für die Hunde) zu kaufen. Seit drei Tagen nervte mich ein kleines Stück der harten Haut eines Apfelkerngehäuses, das zwischen meinen Schneidezähnen festsaß – deshalb suchten wir in dem kleinen Geschäft auch nach Zahnstocher. Bis auf die Zahnstocher fanden wir alles. Statt der Zahnstocher kaufte Andreas zwei Eis am Stiel. Aus dem Stielen schnitzte er dann mehrere Zahnstocher – einer davon erfüllte seinen Zweck und die anderen verstaute ich an einem sicheren Ort – Zahnstocher kann man immer mal gebrauchen.

Bei Folhammar machten wir einen Stopp, besichtigten die Rauks und dehnten den Spaziergang durch den lichten Kieferwald entlang des Kiesstrands aus.

Wir fuhren weiter die Küste entlang und suchten bei Gammelgarn einen Stellplatz – Platz gab es da genug, nur so recht wollte es uns da nicht gefallen und wir fuhren noch ein Stücken weiter.

Mittlerweile war es im Vergleich zu den Vortagen ungewohnt wolkig geworden, aber immer noch recht warm und wenn die Sonne dann mal zwischen den Wolken rauslugte, wurde es richtig warm.

Getreu dem Gotland-Motto „fahr weiter, wenn Du nicht überzeugt bist“ fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz auf der Halbinsel Sandvik. Nach einem relativ späten Mittagessen machten wir mit den Hunden noch einen schönen Spaziergang, der uns erst zum Hafen und dann am Wohnmobil und einer militärischen Anlage vorbei auf die Ostseite der Halbinsel führte.

07.09.2018

Den heutigen Stellplatz fanden wir an einer einsamen und großzügigen Stelle namens Herrvik (bei Djupvik) gegenüber der Insel Östergarn Västra. Wir wunderten uns, warum an diesem schönen Ort außer uns kein weiteres Wohnmobil stand. Außerdem wunderten wir uns, dass es hier nicht wie üblich nach Thymian roch, sondern nach Schnittlauch und tatsächlich fand ich im Kies wachsende Schnittlauch-Halme,

Von hier aus konnten wir zu Fuß ein Stückchen weiter im Norden einen Blick auf den recht großen Hafen von Vassmur werfen.

Am Nachmittag ging das Wallbaumrudel einen gut ausgebauten Fußweg nach Süden Richtung Sysneudd – das ist die Halbinsel, auf der wir die letzte Nacht verbracht hatten.

08.09.2018

Eigentlich hatten wir am Vortag beschlossen, auch den heutigen Tag an diesem tollen Platz zu verbringen, aber es war bewölkt und es sah nach Regen aus. Also beschlossen wir, wenige Kilometer weiter  nach Grogarnsberget zu fahren. Hier gibt es in einem Naturschutzgebiet ein Plateau auf dem in der Eisenzeit eine Befestigungsanlage gestanden haben soll. Heute war davon nichts mehr zu erahnen … anhand der Anhäufung von Steinen an einigen Stellen war der Verlauf einer Mauer zu erahnen.

Übernachten durfte man hier nicht, deshalb fuhren wir weiter zu unserer zweiten Option: Hide, ein Ort mit Campingplatz und einer Badestelle. Eine Stellplatzmöglichkeit ergab sich hinter einem alten Steinbruch. Das war uns aber nicht lauschig genug.

Auf dem Parkplatz einer Badestelle gab es für uns Mittagessen und wir beschlossen die Klapperstenkusten bei Bäse anzusteuern.

Unterwegs wunderten wir uns über das unerwartet hohe Verkehrsaufkommen. Dann kamen wir an Unmengen geparkten Pkw entlang beider Seiten der Straße Fahrzeuge vorbei. Der Grund erschloss sich uns dann einige hundert Meter weiter: Hier gab es einen Markt mit Fahrgeschäften – nichts für uns, weshalb wir das Weite suchten.

In Slite steuerten wir einen größeren Supermarkt an und wunderten uns wieder. Diesmal über eine große Anzahl Personen, die in einer Reihe mit einem Blatt Papier in der Hand standen. Im Laufe der Schlange war eine windschiefe, grüne Kabine aufgestellt. Uns dämmerte es: Der morgige Sonntag war Wahltag und hier konnte man wohl vorab schon seine Stimme abgeben.

Nachdem wir ein paar Lebensmittel gekauft hatten und Andreas am Bankautomat auch noch ein bisschen Bargeld ergattert hatte, steuerten wir die Klapperstenkusten an und fanden einen schönen Übernachtungsplatz.

Nach einer kurzen Pause brachen wir bei freundlichen Wetter zu einem kleinen Spaziergang auf, den wir entlang der Strandlinie immer weiter nach Norden ausdehnten. Auf dem Weg kamen wir an etlichen tollen Übernachtungsplätzen vorbei. Wir beschlossen, am nächsten Tag unseren Stellplatz noch ein kleines Stück zu verlegen und ahnten, dass die kurze Fahrt aufgrund des schlechten Zustands der Straße recht holprig werden würde.

Erst an einem winzigen Fischerdorf kehrten wir nach einer Fotopause um – wir waren etwas erschrocken, dass wir schon über zwei Stunden unterwegs waren. Auf dem Rückweg nahmen wir den kürzeren Weg auf der Straße, da wir noch vor Sonnenuntergang zurück am WoMo sein wollten. Nicht kurz vor, sondern bei Sonnenuntergang erreichten wir die Krabbe, die Hunde bekamen ihre Abendration Futter, ihre Möhre und ihre Kaustange und wir läuteten den Feierabend ein.

09.09.2018

In der Nacht fiel die Temperatur das erste Mal seit unserem Aufenthalt auf Gotland auf 10 °C. Wir schliefen bis fas 9:00 Uhr – die haarigen Wecker hatten verschlafen.

Das Wetter war freundlich und wir verlagerten wie geplant unseren Stellplatz wenige Kilometer nach Norden. Wie geplant, war auch die Fahrt: Holprig! Passend zu der viedeodokumentierten Fahrt hing an einem Baum ein Schild, auf dem im besten deutsch „SCHLECHTER WEG“ stand.

Bis zum Mittag lag unser Stellplatz unter der Wolkengrenze und es war deutlich kühler, als an den letzten Tagen. Ich schrieb im Wohnmobil an unserem Reisebericht.

Nach dem Mittagessen setzten wir den Spaziergang von gestern fort – auch um zu erkunden, ob wir unsere Krabbe die weitere Fahrt auf der Straße zumuten könnten.

Wir kamen bis zum See Bästeträsk und machten noch einen Abstecher zur sagenumwobenen „Blauen Lagune“. Diese Stelle war auch eine Option für einen Übernachtungsplatz … man kann hier übernachten, muss aber nicht. Die „Blaue Lagune“ ist ein touristisch aufgemotzter Badesee, der wohl in einem ehemaligen Kiesabbau-Gebiet entstanden ist. Wir machten uns auf den Rückweg.

10.09.2018

Heute wollten wir nach Farö über zu setzten.

Da wir bei unsrem gestrigen Spaziergang zu dem Schluss gelangten, dass der Fahrweg Richtung Norden auch für unser Hymermobil befahrbar ist, fuhren wir am Bästeträsk und an der Blauen Lagune vorbei.

Einer Eingebung von Andreas folgend, machten wir einen Abstecher Richtung Hau im Nord-Osten. Hier gab es auch tolle Übernachtungsplätze – unter anderem den „Erwin Hymer Gedächtnisplatz“ – ja, so hatten wir vor Jahren einen tollen Übernachtungsplatz getauft, da wir annahmen, dass sonst noch kein Hymer diesen schönen Platz zu Gesicht bekommen hat. Leider wurde Andreas Befürchtung bestätigt: Die Straße, die zu diesen tollen Plätzen führte, war nur noch für Anlieger frei und da wir kein ernsthaftes Anliegen hatten, also auch für uns.

Wir fuhren weiter nach Farösund und reihten uns nach einem kleinen Einkaufstopp in die erstaunlich lange Fährschlange ein. Dabei war die Länge der Fahrzeugschlange nichts gegen das, was einem wohl in der Hauptsaison erwartete. Auf der Straße zum Fähranleger sind in regelmäßigen Abständen Schilder aufgestellt, die einem mitteilten, wie lange man noch auf die Fähre zu warten hätte. Das entfernteste Schild verkündete eine Wartezeit von 3 Stunden.

Während wir auf unsere Fähre warteten, gesellte sich der Inhaber eines Biker-Shops zu uns, und wollte Details über unser Wohnmobil wissen. Er war sichtlich angetan über die Ausstattung auf so einer geringen Länge und meinte, dass im das Wohnmobil sehr gut gefallen würde. Seine Erscheinung würde aber noch deutlich weniger als die unsere zu diesem gediegenen Fahrzeug passen.

Irgend etwas schien mit dem heutigen Fährbetrieb nicht zu stimmen: Auf einer der Fähren bewegten sich sehr viele Personen und tummelten sich auf der Brücke. Diese Fähre ließ sich auch recht viel Zeit, um über den Sund zu fahren.

Nach dem wir dann doch endlich auf Farö angekommen waren, führte uns unser Weg direkt zum „Gamla Hamn“ (alter Hafen). Wie so häufig auf Gotland war von der angepriesenen Sehenswürdigkeit eigentlich nichts mehr zu sehen. Dafür gibt es hier aber ein paar Rauks – unter anderem den sehenswerten „Hund“.

Nach der Besichtigungstour machten wir Mittagspause auf dem Parkplatz und danach ging es zu den Langhammar Rauks weiter im Norden. Mittlerweile war das Wetter deutlich schlechter geworden und als wir den Besuch dieser Rauks beendet hatten, gab es einen kurzen Schauer.

Unseren Übernachtungsplatz fanden wir diesmal am Süßwassersee Farnavik im Hinterland des Gamla Hamn.

11.09.2018

Dieser Tag begann deutlich freundlicher, als der gestrige geendet hatte. Nach dem Frühstück machten wir uns daran eine wichtige Aufgabe zu erledigen: Wir brauchten Frischwasser. Am Tag zuvor hatten wir die Option des Frischwasserzapfens an einer Marina mit WoMo-Stellplatz erkundet – dafür brauchten wir aber 10 Kronen-Stücke, die wir nicht hatten. Also suchten wir eine Möglichkeit Geld zu wechseln und fanden das Bistro Albatros auf dessen Gelände sich neben jeder Menge Schrott ein paar alternativ angehauchte Menschen tummelten. Andreas erfreute einen der Menschen mit der Botschaft, dass er für einen Tank voll Wasser 50 Kronen (ca. 5 €) bezahlen wollte und so hatten wir die Frischwasseraufgabe gelöst.

Wir fuhren in den Norden von Farö und unternahmen einen Spaziergang, in dessen Verlauf wir an dem Beam Up Spot kamen … was nehmen die Leute hier so zu sich?

In Sundersand auf dem recht unspektakulären Gedenkplatz für Olof Palme machten wir Mittagspause, spülten Geschirr und erstanden zwei hübsche Gotlandsouvenirs.

Anschließend fuhren wir wieder in den Süden der kleinen Insel – alles keine Entfernungen. Hier wollten wir süd-östlichen Teil der Insel nach einem Übernachtungsplatz suchen. Ein Stückchen östlich von Hammars fanden wir einen tollen Platz mit Blick auf die Bucht von Sunderssand und einem Kieferwäldchen im Rücken, das uns Windschutz gab, denn mittlerweile hatte sich das Wetter wieder verschlechtert und es hatte sogar ein bisschen geregnet.

Andreas ging angeln und ich schrieb bei einem Kaffee am Reisebericht.

12.09.2018

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück ein kleines Stück weiter in eines der zahlreichen Naturschutzgebiete. Neben einem Parkplatz konnte man sich einen der für Gotland typischen Miniaturschuppen ansehen. Dem Schuppen schloss sich ein mit dicken Ketten umrandete, rechteckige Fläche mit einem Gedenkstein an, vor dem ein Kranz abgelegt war. Später erfuhren wir aus einer Informationstafel, dass hier englische Soldaten bestattet waren, die um 1880 an Cholera gestorben waren.

Wir machten einen langen Spaziergang entlang der Küste und im Hinterland und dann Mittagspause. Während des Mittagessens gab es einen kräftigen Schauer – der einzige richtige Regen, der uns in unsrem Urlaub belästigte – dazu kamm heftiger Wind.

Nach langem Hin und Her beschlossen wir Farö zu verlassen und steuerten wieder die Klapperstenkusten an. Hier fanden wir einen Übernachtungsplatz im Windschatten, trotzten dem starken Wind und gingen noch ein Stückchen mit den Hunden spazieren.

13.09.2018

Der Wind hatte deutlich nachgelassen und der Tag begann freundlich. Beim Frühstück diskutierten wir aus, ob und wann wir an diesem vorletzten Urlaubstag auf Gotland den Standort wechseln sollten. Wir beschlossen, das freundliche Wetter auszunutzen und stellten die Champingstühle in den Windschatten vor die Krabbe.

Nach dem Mittagessen und dem Geschirrspülen gingen wir noch einmal mit den Hunden für gut eine Stunde spazieren und verließen dann die schöne und einsame Klapperstenkusten … wer weiß, wann wir hier wieder hinkommen werden.

Wir versuchten erfolglos auf der gegenüberliegenden Landzunge bei Hallshusk einen Stellplatz zu finden und fuhren dann Richtung Süden. Bei Nyhamn fanden wir ein hübsches Plätzchen neben dem geschossenen Mini-Fischereimuseum direkt am Meer.

                      

14.09.2018

In der Nacht hatte der Wind und die Bewölkung leider wieder zugenommen. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir nach Visby und suchten dort ersteinmal das Einkaufszentrum auf: Die Krabbe brauchte Diesel und wir ein bisschen Essen – vor allem, etwas unkompliziertes für das morgige Frühstück auf der Fähre.

Anschließend ging es in den Hafen, wo wir für die nächsten Stunden einen Parkplatz suchten. Wir bummelten gemütlich durch die Altstadt von Visby und aßen in einem Restaurant am zentralen Marktplatz eine leckere Pizza und tranken „Wisby Kloster Öl“.

Überall in Visby war Deutsch zu hören: Das waren die Landgänger der Aida, die in Visby vor Anker lag.

In einem kleinen, aber sehr gut sortierten Geschäft für Kaffee- und Tee-Zubehör kaufte sich Andreas einen Kaffeebecher.

Gegen 16:00 Uhr gingen wir zur Krabbe zurück und tranken mit Blick auf’s Meer einen leckeren Kaffee „Andreas – Spezial“.

Dann suchten wir unsren letzten Übernachtungsplatz auf Gotland auf: Högklint – dahin, wo vor 13 Tagen unsere Gotland-Rundreise begonnen hatte.

15.09,2018 – 16.09.2018

Um 5:45 Uhr ging der Wecker: Während ich mit den Hunden ein Morgenrunde machte, kochte Andreas Kaffee und Tee.

Dann führen wir zum Fähranleger und checkten ein.

Frühstück gab es, wie geplant an Bord. Der unruhige Seegang war deutlich zu spüren, aber zum Glück wurde Andreas nicht schlecht.

Gegen 10:30 Uhr erreichten wir das Festland im Nieselregen und machten uns auf den Heimweg!

Resümee

Gotland ist ein Paradies – wenn auch nicht für Angler, so aber für Wohnmobilisten, die nicht gerne auf Champingplätze möchten. Überall findet man tolle Übernachtungsplätze, auch wenn die Gebote und Verbote im Vergleich zu unseren letzten Reisen nach Gotland zugenommen haben, wie auch die Naturreservate. Aber wer weiß: vielleicht ist Gotland ohne Naturreservate in ein paar Jahren nicht mehr so schön.

Das Müll-Entsorgungsproblem stellt sich in der Hauptsaison als unkritisch da: Auf den Rastplätzen gibt es in regelmäßigen Abständen Mülleimer. Wie wir aber auf unsrem ersten und gleichzeitig letzten Übernachtungsplatz feststellen mussten, endet die Hauptsaison Mitte September und die Mülleimer werden weggeräumt.

Selten haben wir uns in einem Urlaub so gut erholt … Gotland, wir kommen bestimmt wieder!